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Farbe fotografieren

In diesem Buch von Phil Malpas kann man viel über Farbe und ihre Funktion lernen, was im Idealfall zu besseren ­Bildern führt.

Fast 100 Jahre konnten sich Fotografen auf das Wesen der Dinge konzentrieren, die sie aufgenommen hatten: Auf Formen, Strukturen und Kontraste. Mit dem Aufkommen der Farbfotografie kam eine Dimension hinzu, mit der sich die Fotografie, wie man sie bis dahin kannte, völlig verändern sollte. Kontraste und Korrekturmöglichkeiten waren plötzlich eingeschränkt, es ging zunehmend um farbkorrekte, fast schon dokumentarische Wiedergaben. Für deren Realisierung sollte der Technik manches Schnippchen in Form von Filtern, Kunstlicht und speziellen Filmen geschlagen werden, und es dauerte lange, bis sich die Fotografen auf die kreativen Möglichkeiten der Arbeit mit Farbe in ihrer ganzen Breite eingeschossen hatten. Phil Malpas kommt aus der analogen Fotografie, wie große Teile des Buches dokumentieren. Zwar verschließt er sich der digitalen Welt keineswegs, doch merkt man, dass er hier noch nicht wirklich zuhause ist. Für den Leser kann der Hintergrund des Autors jedoch durchaus nützlich sein, lernt er doch ? ganz gleich aus welcher Richtung er kommt ? auch die andere Seite der Technik besser kennen. Inhaltlich unternimmt Malpas den Versuch einer Fokussierung auf den Farbaspekt des Arbeitens mit der Kamera. Nach einer Einführung in die Farbtheorie, die Unterscheide zwischen menschlichem und technischem Sehen, der Physik des Lichts und Lichtfiltertechniken kommt der Autor nach zwei Dritteln des Buches endlich zur kreativen Anwendung des Gelernten. Dort verweilt er leider nur kurze 20 Seiten und sich dann für den Rest des Buches den Möglichkeiten der Farbgestaltung in Photoshop und und beim Ausdrucken zuzuwenden. Das vermittelt schon im Hinblick auf die Kürze einen bestenfalls rudimentären Einblick in die Möglichkeiten. Etwas weniger Theorie und mehr anregende Beispiele hätten dem Thema besser gestanden und auch die digitale Nachbearbeitung kommt hier viel zu kurz. Dennoch kann man viel über Farbe und ihre Funktion lernen, was im Idealfall zu einem bewussteren Einsatz der Mittel und damit zu besseren ­Bildern führt.
Basiswissen ­Fotografie: Farbe
von Phil Malpas
Broschiert, 175 Seiten
Addison-Wesley 2007
24,95 Euro
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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