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Pixologie

Ein sehr lohnendes Werk, um der müßigen Diskussion, ob denn das Wesen der Fotografie nun im Korn oder im Pixel steckt, ein Ende zu bereiten.

Auch wenn das Buchcover mit Aufmachung und Titel eine gewisse ironische Distanz zum Thema nahelegt, geht es im inneren bierernst zu. Gegenstand sind die technischen Grundlagen der fotografischen Aufzeichnung sowie die gestalterischen und ästhetische Dimension des Fotografierens in Zeiten des sichtbaren Umbruchs. Ein spannender Ansatz, zumal er die Unterschiede herausarbeiten will, über die Fotografen seit gut einem Jahrzehnt so vortrefflich streiten. Die Autoren Silke Helmerdig und Martin Scholz nähern sich der Fotografie historisch und technisch. Mit Nähe zur fotografischen Theorie und Distanz zur praktischen Empfehlung. Es geht um Schärfe und Unschärfe, optische Eigenarten, das ästhetische Potenzial von Bildfehlern, den Druck und die Archivierung. Nach der erhellenden ersten Hälfte des Buches folgt ein ? positiv formuliert ? sehr interessanter Bildteil. Die vorgestellten Künstler entfernen sich mit ihren Arbeiten weit von der Seh-Norm. Das wird den einen ebenso begeistern, wie es den anderen irritiert. Trotzdem ein sehr lohnendes Werk, um der müßigen Diskussion, ob denn das Wesen der Fotografie nun im Korn oder im Pixel steckt, ein Ende zu bereiten.
Ein Pixel, Zwei Korn: Grundlagen analoger und digitaler Fotografie und ihre Gestaltung
von Silke Helmerdig (Autor), Martin Scholz
Broschiert, 176 Seiten
Anabas, 2006
19,80 Euro
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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