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HDR-Fotografie von Michael Freeman

Michael Freemans Buch für Fotografen bietet einen schnellen Einstieg ins Thema und prägnant dargebotene Lösungsansätze.

Das Ziel von HDR (High-Dynamic-Range)-Bildern klingt im ersten Moment ? gemessen am Stand der aktuellen Technik ? ein wenig utopisch: Sie sollen den Kontrastumfang der Natur erfassen, in Zahlen ausgedrückt, eine Dynamik von 1:1000000 abbilden. Noch gibt es aber keine 20-Bit-Bildsensoren für zivile Anwendungen. Das heißt, HDR-Bilder einfach zu fotografieren, ist derzeit technisch unmöglich. Auch fehlt es noch an einen bezahlbaren Angebot von Monitoren, die solche Kontrast darstellen können. Die massentaugliche Produktion entsprechender Geräte wird noch einige Jahre dauern, wenngleich ein paar Kamerahersteller schon erste Lösungen anbieten. Die heute möglichen HDR-Fotos entstehen über Umwege aus Belichtungsreihen mit Photoshop und anderen darauf stärker spezialisierten Programmen. Doch ? wie das bei speziellen Anwendungen so ist ? einfach ein paar Bilder belichten und den Rest vom Computer erledigen lassen, ist nur der Einstieg. Für alle, die dem Charme solcher Aufnahmen erlegen sind und genauer wissen wollen, wie man die Technik auf ohne Spezialequipment in ihre ganzen Breite nutzen kann, gibt es Lernhilfen. 
Michael Freeman versucht einen Spagat: Er hat ein Buch für Fotografen verfasst, welche die Würze in der Kürze suchen. In der praktischen Umsetzung bedeutet das, alle für diese Form der Fotografie relevanten Themen wie Motivwahl, Aufnahmetechnik und HDR-Verarbeitung werden in in der Theorie sehr knapp gehaltenen und an Beispielen verdeutlicht. Das geht natürlich zulasten der thematischen Tiefe, ermöglicht aber einen schnellen Einstieg ins Thema und prägnant dargebotene Lösungsansätze, wenn die ersten Untiefen zu umschiffen sind. Softwareseitig geht Freeman neben Photoshop und Photomatix auch noch auf andere Werkzeuge ein. Den Abschluss des Buches bilden eine Reihe von Fallstudien, die typische Projekte begleiten, wie etwa Innenaufnahmen in großen Gebäuden, die Tonabstufung des Himmels bei Außenaufnahmen, Kunstlicht in der Nacht, feinste Lichterausarbeitungen bei Fine-Art-Motiven oder extreme Lichtsituationen bei der Kombination von Außen- und Innnenbeleuchtung. Insgesamt ansprechend gestaltet und trotz des komplexen Themas gut konsumierbar.
HDR-Fotografie: Motive, Aufnahme, HDR-Verarbeitung, Fallbeispiele
von Michael Freeman
Broschiert, 160 Seiten
Markt und Technik, 2008
29,95 Euro
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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