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Photoshop 2021: Die beste Neuerung

Pünktlich zur Adobe Max veröffentlichte Adobe die neuen Versionen seiner Kreativprogramme – darunter auch die für Sie – unsere Leserinnen und Leser – in erster Linie relevanten Updates zu Photoshop, Camera Raw, Lightroom Classic und Lightroom.

Photoshop 2021: Die beste Neuerung
Was ist die beste neue Funktion in Photoshop 2021? Gibt es die?
Ausgangsstockfoto: Kristin Grndler – Adobe Stock

In der bald erscheinenden DOCMA 96 werden Sie einen umfassenden Artikel von mir zu den Neuerungen von Photoshop und Camera Raw finden, in dem Sie sich einen schnellen Überblick verschaffen und die wichtigsten Tipps zu den einzelnen Funktionen erhalten.

Meinen Video-Kurs zur neuen Photoshop-Version – zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich der detailliert-umfangreichste weltweit – finden Sie bei LinkedIn Learning.

Photoshop 2021: Persönliche Präferenzen

Interessanterweise wurde ich in den letzten Tagen von verschiedenen Seiten gefragt, was ich denn für die beste Neuerung halten würde.

An sich eine komische Frage, denn meine persönliche Meinung spielt ja eigentlich keine Rolle, weil jeder Anwender andere Anforderungen an die Software hat.

Andererseits hat mich die Frage wieder einmal zum „Gedanken-sortieren“ gebracht, was denn meine persönlichen Präferenzen bei einem Update wären.

Für mich ganz klar:

  1. bessere Performance und Stabilität
  2. hochwertige Ergebnisse
  3. schnellere, genauere und intuitivere Wege zum Ergebnis

Gehen wir das mal durch.

Photoshop 2021: Die Knaller-Funktionen

Die „Knaller-Funktionen“, die in der Presse hoch- und runtergejubelt werden, sind mit Sicherheit »Himmel austauschen« und »Neural Filters«.

Beides sind großartige, zukunftsträchtige Dialoge, die durch fortlaufendes Machine Learning immer bessere Ergebnisse liefern werden. Aber schon jetzt sind sie DIE Filter, die sich für „magische Bildbearbeitung“ in Demos am besten eignen.

(Über das wieder aufflammende Gejammer und Geheule „herkömmlicher Fotografen“, dass das doch alles nichts mehr mit Fotografie zu tun hat, muss ich demnächst mal einen gesonderten, längeren Blogbeitrag schreiben. An dieser Stelle nur soviel: Photoshop richtet sich nicht nur – oder, anders als Lightroom, eigentlich gar nicht! – an „rein dokumentarisch“ ablichtende Fotografen, sondern vor allem an Künstler und Grafik-Designer, die oft auf Basis von Stockfotos Stroh zu Gold spinnen müssen/wollen. Für diese sind die neuen Funktionen ein Segen!)

Aber braucht/nutzt man diese „Knaller-Funktionen“ ständig und täglich? Eher nicht.

Photoshop 2021: Die beste Neuerung?

Die besten Neuerungen sind die, von denen man täglich profitiert.

Eine der besten Neuerungen ist daher für mich die neue Preset-Suche: In den Panels »Farbe«, »Farbfelder«, »Verläufe«, »Muster«, »Stile« und »Formen« gibt es ein Suchfeld, in dem Sie alle geladenen Vorgaben per Texteingabe nach den eingegebenen Zeichen filtern können. Sie brauchen einen Wolken-Pinsel? Früher: Ordner finden, öffnen, scrollen bis der gewünschte Pinsel gefunden war. Heute: „Wolken“ oder „Cloud“ ins Suchfeld eingeben und den gewünschten Pinsel aktivieren. Voraussetzung ist freilich die gezielte Benennung der Vorgaben.

Photoshop 2021: Die beste, aber auch problematischste Neuerung!

Aber ist die Preset-Suche DIE beste Neuerung für mich? Nein, denn bei Photoshop 2021 hat sich „unter der Haube“ sehr viel geändert. Diese Änderung ist so massiv, dass der alte Rat „Die verwendete Grafikkarte spielt bei Photoshop eigentlich keine Rolle“ nicht mehr gültig ist. Denn der sogenannte CompCore wurde modernisiert und im Grunde neu geschrieben. Dieser sorgt für eine korrekte Verrechnung und Anzeige der Ebenen und nutzt nun dafür vor allem die GPU.

Das hat den Vorteil, dass sich Photoshop auf kompatiblen Rechnern sehr viel schneller anfühlen dürfte und dass diese Neuerung viele weitere Verbesserungen in den nächsten Photoshop-Updates und -Versionen nach sich ziehen dürfte.

Das hat aber auch den Nachteil, dass Nutzer sehr alter Computer und Grafikkarten wohl kein Update mehr durchführen können und die neue Version in der Creative Cloud-App als inkompatibel angezeigt wird. Ein anderer Nachteil ist, dass vor allem Nutzer von Gaming-PCs , die ständig die neuesten Grafiktreiber nutzen oder Nutzer, die ihre Grafiktreiber nur selten aktualisieren, mit Anzeige-Problemen kämpfen könnten. Bereits wenige Stunden nach dem Release von Photoshop 2021 stieß ich jedenfalls schon über entsprechende Meldungen in Foren und Social-Media-Gruppen. Gerade unter Windows scheint die neue Photoshop-Version noch mit vielen Problemen zu kämpfen, die sicher der im Vergleich zum Mac sehr hohen Varianz von Hard- und Software geschuldet ist.

Auch auf dem Mac kämpfe ich mit der Performance, wenn ich etwa Lightroom Classic, Photoshop und InDesign gleichzeitig geöffnet habe. Alle drei nutzen die GPU und die 8 GB VRAM-Speicher sind schneller besetzt, als mir lieb ist. Vor allem Lightroom ist ein GPU-Fresser, der spürbar die Performance zum Beispiel von Pinselstrichen in Photoshop beeinflusst. Ich hoffe, dass Adobe es schafft, hier die GPU-Nutzung der einzelnen Apps besser abzustimmen.

Aber der Ansatz ist der richtige: Mehr Performance durch mehr Nutzung der leistungsfähigen Grafikchips. Das ist jedenfalls mein Lieblingsfeature in Photoshop 2021 – trotz der potenziellen Probleme für einige User mit alter Hardware. Die aktuellen Probleme werden sicher — wie auch schon in Photoshop 2020 – nach und nach ausgebügelt werden.

Deshalb: Behalten Sie Photoshop 2020 vorerst noch auf der Platte, um bei Problemen auch noch diese Version nutzen zu können.

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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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2 Kommentare

  1. Wird es den Videokurs auch irgendwo zum Herunterladen geben? Als es noch video2brain war, hatte ich das teure Jahtresabo aber die Lizenzpolitik von Linkedin unterstütze ich nicht. Ich würde gerne dafür bezahlen aber ich möchte es auch erwerben und nicht nur mieten.

    1. Mein Kurs bei LinkedIn Learning ist ohne Abo kaufbar. Herunterladen lässt er sich aber nur über die entsprechenden LinkedIn Learning-Apps. Inwieweit das mit oder ohne Abo möglich ist, weiß ich leider nicht.

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