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Ist Dark Mode nur eine Modeerscheinung?

In meinem heutigen Blogbeitrag möchte einfach mal vehement meinem Kollegen Michael J. Hußmann widersprechen, der den zunehmenden Einzug dunkler Bedienoberflächen (Dark Mode) für eine Modeerscheinung hält. In seinem gestrigen Beitrag schrieb er:

„Das Interface von Photoshop kann man längst abdunkeln und Lightroom ist standardmäßig dunkel gehalten. Man kann diese erneute Invertierung so rationalisieren, dass das Interface gegenüber dem Inhalt zurücktritt; die Bedienelemente sollen nicht mit dem Bild konkurrieren. Immerhin arbeiten Textprogramme noch immer mit schwarzer Schrift auf weißem Grund. Dennoch glaube ich, dass es vor allem eine Modeerscheinung ist und dass wir in ein paar Jahren mit der nächsten Invertierung rechnen dürfen.“


Dark Mode: Helligkeit an die Bildinhalte anpassen


Wie Sie die Helligkeit der Bedienoberfläche in Photoshop CS6 und CC anpassen können und warum das bei der Beurteilung von Fotos wichtig ist, hatte ich auf diesem Blog bereits einmal in diesem Beitrag (Link) beschrieben. Insofern stimme ich mit Michael überein, dass die Progammoberfläche nicht von dem bearbeiteten Bild ablenken soll.


Dark Mode: Blendfrei arbeiten


Schwarz auf weiß liest es sich am besten. Dass bei einer dunklen Oberfläche zwangsläufig die Beschriftungen invertiert werden muss, ist daher zwar schade. Dafür hat die dunkle Oberfläche vor allem für Anwender, die viel Zeit beim Erstellen von digitalen Inhalten am Rechner verbringen, einen entscheidenden Vorteil: Man wird nicht geblendet und kann ermüdungsfreier längere Zeit arbeiten.

Letztlich schaut man als professioneller Anwender auch bei einem korrekt kalibrierten und profilierten Monitor den ganzen Tag in eine Lichtquelle, die durch helle Programmoberflächen eben ein bisschen heller leuchtet als bei dunklen.

Das wird mir immer bewusst, wenn ich für Sie neue DOCMA-Artikel in InDesign schreibe. Da benutzen wir in der Redaktion derzeit noch die Version CS6, in der man die Oberfläche noch nicht abdunkeln kann. Und da fühle ich mich schnell unwohl, denn alle anderen Programme, in denen ich mitunter viel Zeit verbringe (Photoshop, Lightroom, ZBrush, Modo, Ulysses, iThoughtsX …) haben ein Dark Mode. Ich werde also drei Kreuze machen, wenn wir unsere Arbeitsabläufe in absehbarer Zeit auf die aktuelle InDesign-Version umstellen (wo ich dann zudem die CC-Bibliotheken und die Duden-Integration werde nutzen können).

Dark Mode
Dark Mode: Die Photoshop-Oberfläche lenkt nicht ab und blendet nicht.
Dark Mode
Die hellste Photoshop-Einstellung funktioniert für mich gar nicht. Das liegt aber auch daran, dass der Kontrast der einzelnen Elemente zueinander wirklich nur in der dunkelsten Stufe gelungen ist.

So bin ich sehr dankbar, dass immer mehr Schreib- und Kreativ-Apps und auch das Betriebsystem ein Abdunkeln der Oberfläche ermöglichen. Deshalb, Michael: Nein, der Dark Mode ist keine schnöde Mode-Erscheinung! 😉

Ich wünsche Ihnen allen schon einmal ein schönes Wochenende. Es soll ja schönes Wetter geben. Holen Sie sich die Sonne also am besten draußen und nutzen Sie am Rechner dann den Dark Mode. 🙂

Beste Grüße,

Olaf

Olaf Giermann
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Olaf Giermann

Olaf Giermann gilt heute mit 20 Jahren Photoshop-Erfahrung sprichwörtlich als das »Photoshop-Lexikon« im deutschsprachigen Raum und teilt sein Wissen in DOCMA, in Video­kursen und in Seminaren.

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3 Kommentare

  1. Guten Tag,
    ich arbeite seit Version 2.5 mit Photoshop. Mode und Trends haben mich dabei noch nie interessiert. Ich stelle alles möglichst so ein, dass übermäßige Kontraste nicht auftreten und ich ohne Probleme so lange arbeiten kann, wie ich möchte. Klar ist, ich arbeite immer mit der neusten Version (ohne die „modischen“ Öffnungsfenster). Klar ist auch, Photoshop wendet sich immer mehr an Amateure, denen Mode wichtiger zu sein scheint, als den Profis.
    Viele Grüße
    Peter Schütte

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