Festival La Gacilly-Baden Photo 2024
Die Menschheit steht vor enormen Herausforderungen. „Die Tore zur Hölle sind geöffnet“, warnte UN-Generalsekretär António Guterres eindringlich während der UN-Generalversammlung im September 2023. Vor Politikern, Unternehmern und Aktivisten machte er die schrecklichen Folgen extremer Wetterereignisse deutlich. „Unsere Sorge ist groß, dass alle Klimamaßnahmen vom Ausmaß der Herausforderung in den Schatten gestellt werden“, betonte Guterres, da die Menschheit auf einen Temperaturanstieg von 2,8°C zusteuere. Dieser Appell an die Welt ist tief in das Herz des Festivals La Gacilly-Baden Photo eingeschrieben. Es ist unsere Pflicht, die Poesie der Schöpfung für zukünftige Generationen zu bewahren. Mit den Mitteln der Fotografie sollen zu den grundlegenden Fragen der Urbanisierung, Artenvielfalt, natürlichen Ressourcen, Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung Denkanstöße gegeben werden.
Im siebten Festivaljahr präsentieren die Veranstalter die Arbeiten bedeutender Meister der Umweltfotografie: Nazli Abbaspour, Evgenia Arbugaeva, Yasuhoshi Chiba, Joana Choumali, David Doubilet und Jennifer Hayes, Hans Hass, Nadia Ferroukhi, Sacha Goldberger, Richard Ladkani, Lucas Lenci, Luca Locatelli, Pascal Maitre, Beth Moon, Maxime Riché, Sebastião Salgado, Alain Schroeder, Vee Speers, Brent Stirton, Lorraine Turci, David Turnley, Peter Turnley und Cássio Vasconcellos.
„Wir alle brauchen Eden als Horizont“, schreibt Cyril Drouhet in seinem Essay im Festivalkatalog. „Es gab eine Zeit, in der wir an die Zukunft und an den Fortschritt glaubten, unsere Träume waren voller Utopien. Im dritten Jahrtausend hat sich diese Farbe in ein Grau verwandelt. Aber das Leben braucht strahlende Farbtöne, wie sie die Fotografie bietet, um die Welt wieder zu verzaubern. Das ist die Herausforderung der kommenden Jahre und die des Festivals.“
Das bilaterale Fotoprojekt der Schulen aus dem Morbihan in der Bretagne und Niederösterreich widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Die Natur als Erbe“. Junge Menschen erhalten die Möglichkeit, ihre Ideen zu den Herausforderungen von heute und morgen zu äußern: Wie können wir Gesellschaftsmodelle gestalten, um unsere einzigartige Welt für zukünftige Generationen zu bewahren?
„Wir haben die Wahl, das Geschenk unseres Lebens zu nutzen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, sagt Jane Goodall. In diesem Geist steht auch die Verleihung des erstmals vergebenen Lifetime Achievement Award an Martin Parr, der für seine herausragenden Beiträge zur Fotografie geehrt wird. Luigi Caputos Bilder erzählen von einer Welt magischer Verwandlungen, voller anmutiger Schönheit und märchenhafter Eleganz. Norbert Span zeigt in seinen Fotografien die faszinierende Schönheit von Schneekristallen, den „Juwelen des Himmels“.
Das Festival wird durch die Ausstellung der niederösterreichischen Berufsfotografen und die Ausstellung „Director’s Cut“ von Jurypräsident Michel Comte, die aus dem weltweit größten Fotowettbewerb CEWE „Our World is Beautiful“ mit über 500.000 Einsendungen aus 170 Ländern stammt, bereichert. Zudem gibt es eine Rückschau auf 2023 mit den Werken der Artist in Residence und DOCMA-Verlegerin Ina Künne, begleitet von Texten der Thomas-Jorda-Preisträgerin 2022 Raphaela Edelbauer. Ein besonderes Highlight ist die Ausstellung „The Human Footprint“, mit Bildern aus dem Orbit, kuratiert von Gerald Mansberger und Markus Eisl.
Unter dem Leitgedanken „Culture of Solidarity“ wird die Zusammenarbeit mit den Festivalpartnern Garten Tulln und dem Monat der Fotografie Bratislava auch 2024 fortgesetzt.
Das Festival La Gacilly-Baden Photo findet vom 13. Juni bis 13. Oktober 2024 statt.