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Intensivkurs: Schärfen 1/5

Erfahren Sie auf einem kleinen Umweg, wie Unscharfmaskierung über Bildberechnungen funktioniert.

Unscharfmaskierung über Bildberechnungen 
Manche Photoshop-Anwender hätten am liebsten eine Riesenkiste voller Aktionen, die sie in der entsprechenden Palette nur anklicken müssen, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Für die schreiben wir diese Reihe eher nicht ? wir setzen auf Leser/innen, die verstehen möchten, was sie tun, um Werkzeuge und Filter gezielt zur Realisierung ihrer Projekte einsetzen zu können. Deswegen möchte ich hier einen kleinen Umweg nehmen, um Ihnen ? wenn auch ohne die zu Grunde liegende Mathematik ? zu zeigen, wie Unscharfmaskierung auf anderem Weg funktioniert. Öffnen Sie das scharfzuzeichnende Bild und duplizieren Sie die Hintergrundebene zwei Mal (Strg-/Befehlstaste-J). Gehen Sie zur obersten Ebene und wenden Sie den Gaußschen Weichzeichner mit nicht zu hohem Radiuswert an, hier sind das 5 Pixel.
Aktivieren Sie die zweite Ebene (unterhalb der weichgezeichneten). Im Menü ?Bild? finden Sie den Eintrag ?Bildberechnungen?. Nach dem Öffnen nehmen Sie dort folgende Einstellungen vor: Unter ?Quelle? wählen Sie ? sofern noch andere gleichzeitig geöffnet sind ? das gerade bearbeitete Bild, unter ?Ebene? die hier als ?Ebene 1 Kopie? bezeichnete, die Sie soeben weichgezeichnet haben. Unten suchen Sie in der ?Modus?-Liste den Eintrag ?Subtrahieren?; im Feld ?Verschiebung? geben Sie den Zahlenwert 128 ein. Das Ergebnis ist eine fast einheitlich graue Version des Bildes. Je geringer der Radius beim Gaußschen Weichzeichnen, um so schwächer die Zeichnung in der ?Ebene 1?, die durch diese Bildberechnung entsteht.
Im letzten Schritt aktivieren Sie die Hintergrundebene und rufen erneut ?Bildberechnungen? auf. Als Quelle bestimmen Sie diesmal ?Ebene 1?, also die durch den letzten Schritt bearbeitete und grau gefärbte. Unter ?Modus? wählen Sie jetzt ?Hinzufügen?, und bei ?Verschiebung? geben Sie den Wert -128 ein. Damit haben Sie auf mathematische Weise ein Verfahren aus der Dunkelkammer simuliert, bei dem auf der Basis eines Schwarzweiß-Negativs ein leicht unscharfer Positivfilm hergestellt wird; die beiden werden passgenau übereinandergelegt und auf kontrastreichem Fotopapier davon ein Papierpositiv hergestellt. Ein alternatives Verfahren der digitalen Nachahmung der Unscharfmaskierung lässt sich übrigens auch durch komplexe Kanalberechnungen erzeugen.
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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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