Technik

Lückenschluss

Mit der EOS 7D geht Canon auf die Wünsche vieler Fotografen ein und positioniert eine Allround-Kamera zwischen EOS 50D und EOS 5D Mark II.

Canon bringt Anfang Oktober 2009 eine digitale Spiegelreflexkamera mit einem 18 Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format auf den Markt. Das zwischen EOS 50D und EOS 5D Mark II angesiedelte Modell soll Berufsfotografen und ambitionierte Amateure ansprechen und wurde laut Canon auf der Basis einer Befragung von 5000 Fotografen aus aller Welt entwickelt.
Die EOS 7D liefert Reihenaufnahmen mit bis zu 8 Bildern pro Sekunde, hat einen auf bis 12.800 erweiterbaren ISO-Bereich, einen intelligenten Sucher und ermöglicht 1080p Full-HD-Videos mit einstellbaren Bildfrequenzen.
Im Inneren der neuen Allround-Kamera sorgt der Dual DIGIC 4-Prozessor für eine schnelle Signalverarbeitung. Der CMOS-Sensor nutzt eine überarbeitete Fotodioden- und Mikrolinsenkonstruktion, was die Bildergebnisse auch bei hohen ISO-Werten verbessern soll.
Auch das Autofokussystem wurde optimiert: 19 hochempfindliche Kreuzsensoren sind hier am Werk. Es bietet eine Reihe manueller und automatischer Einstellungen, einschließlich eines Zonen-AF- und eines Spot-AF-Modus zur schnellen und akkuraten Nachführung und Scharfstellung auf das Hauptmotiv. Die Autofokuseinstellungen lassen sich individuell anpassen, um schnell und direkt auf Veränderungen im Motiv reagieren zu können. Unterschiedliche AF-Messfelder können auf vertikale oder horizontale Kameraausrichtung voreingestellt werden ? ideal für den schnellen Wechsel zwischen Quer- und Hochformat.
Neu ist auch das Belichtungs-Messsystem mit der Kurzbezeichnung iFCL (Intelligent Focus Colour Luminance). Es führt eine Messung von Schärfe, Farbe und Helligkeit über 63 Bereiche durch. Ein Dual-Layer-Sensor sorgt laut Canon mit einer rot- und einer blau-empfindlichen Schicht für eine gleichmäßige Belichtung mit hoher Genauigkeit.
Der brandneue Sucher mit 100 Prozent Gesichtsfeld und einer Fülle an Zusatzinformationen soll dem Fotografen das Arbeiten erleichtern. Als erste EOS überhaupt bietet die Kamera darüber hinaus im Sucher einen Abbildungsmaßstab von 1:1 (mit einem 50-mm-Objektiv in Unendlich-Einstellung bei -1 dpt) und zeigt das Motiv in Realgröße. Der Sucher arbeitet nicht mit auswechselbaren Mattscheiben, sondern als weitere EOS-Neuerung mit einem lichtdurchlässigen LCD. Dieses LCD gestattet die Einblendung diverser Bildinformationen, wie beispielsweise Gitternetzlinien oder die neue elektronische 3D-Wasserwaage. Diese Wasserwaagen-Anzeige des Dual-Axis Electronic Level zeigt die Neigung der Kamera entlang der Quer- und Längsachse. Das dürfte vor allem bei Landschaftsaufnahmen nützlich sein, um einen geraden Horizontverlauf sicherzustellen oder auch bei der Verwendung von TS-E-Objektiven (Tilt und Shift) für eine korrekte Ausrichtung der Kameraposition.
Ebenfalls optimiert ist der 7,6 cm (3 Zoll) große Clear View II LCD-Monitor mit 920.000 Bildpunkten: Reflexionen sollen durch Eliminierung des Luftspalts zwischen der LCD-Schutzabdeckung und dem Flüssigkristall minimiert werden. Das neue LC-Display hat einen Betrachtungswinkel von 160 Grad und soll durch sehr gute Lesbarkeit auch in hellen Umgebungen überzeugen. Wie bei der EOS 5D Mark II befindet sich seitlich am Display ein Umgebungslichtsensor zur automatischen Anpassung der Helligkeit je nach Umgebungshelligkeit.
Die Kamera verfügt darüber hinaus über einen Movie-Modus zur Aufzeichnung von Videos in Full-HD-Qualität. Mit einer speziellen Movie-Taste kann direkt aus dem Fotomodus eine Bewegtbildaufnahme gestartet werden, ohne einen Moduswechsel vornehmen zu müssen. Belichtung und Bildfrequenz sin manuell einstellbar. So kann zum Beispiel die Standardeinstellung von 25 Bildern pro Sekunde für TV-Format auf 24 Bilder pro Sekunde für das typische Kino-Feeling verändert werden.
Mit dem integrierten Speedlite Transmitter kann die Kamera mehrere externe Canon Speedlite-Blitzgeräte ohne zusätzliches Zubehör steuern. Der integrierte Blitz mit einer Ausleuchtung bis 15 mm (24mm äquivalent zum Kleinbildformat) wurde einer umfassenden Überarbeitung unterzogen, und kann auch manuell gesteuert werden.
Gespeichert wird auf CF-Karte, wobei der schnelle Bildprozessor die Nutzung der Hochgeschwindigkeits-UDMA-Klasse zulässt. Für das Gehäuse wurde eine Magnesiumlegierung gewählt, die eine leichte und trotzdem robuste Konstruktion mit wirksamem Schutz vor Umwelteinflüssen ermöglichen soll.
Die EOS 7D ist mit allen EF- und EF-S-Objektiven sowie Canon EX-Speedlites kompatibel. Außerdem unterstützt sie den neuen Akkugriff BG-E7 für Lithium-Ionen-Akkus LP-E6 und die Fernauslöser RC-1 und RC-5 sowie weiteres Zubehör. Mit dem Wireless File Transmitter WFT-E5 lässt sich die Kamera über einen Webbrowser bedienen.
Das Gehäuse soll ab Anfang Oktober 2009 für 1649 Euro (UVP) zu haben sein. Im Kit mit dem EF-S 18-135 IS kostet die kamera 1.999 Euro. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Canon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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