Technik

Kompakte Fuji-Systemkamera

Als kleine Schwester der X-Pro1 kündigt Fujifilm für November 2012 die X-E1 an – ausgestattet mit dem gleichen 16-MP-Sensor im APS-C-Format, aber kompakter, leichter und deutlich billiger.

Im Vorfeld der photokina präsentiert Fujifilm eine neue kompakte spiegellose Systemkamera, die auf dem Spitzenmodell X-Pro1 aufbaut, aber nur annähernd so groß ist wie die Premium-Kompaktkamera Fujifilm X100. Das in den Farbvarianten Silber und Schwarz gehaltene Gehäuse des Neuzugangs der X-Reihe besteht teilweise aus einer Magnesiumlegierung. Die X-E1 verfügt über den gleichen APS-C X-Trans CMOS-Sensor mit 16 Megapixel Auflösung, der auch in der X-Pro1 verbaut ist. Er soll aufgrund seiner Konstruktion eine Bildqualität liefern, die mit der von Vollformatkameras vergleichbar ist. Das besondere daran ist eine Farbfilter-Anordnung, die der zufälligen Anordnung des Filmkorns bei analogen Filmen nachempfunden ist. Diese Anordnung macht die Vorschaltung eines Tiefpassfilters überflüssig. Ein solcher Filter kommt üblicherweise in Digitalkameras zum Einsatz, um Moirés an feinen Strukturen oder eine Verfälschung der Farben zu reduzieren – ein Nachteil ist jedoch, dass dadurch auch die mögliche Auflösung verringert wird. Der Farbfilter des Sensors besteht aus 6×6 RGB-Pixel-Einheiten, um ein unregelmäßiges Muster zu erhalten. Durch diese Anordnung sind in jeder Reihe des Sensors alle Farbinformationen (RGB) enthalten, wodurch eine deutlich verbesserte Farbwiedergabe erzielt wird.
Um die Bilddaten des Sensors optimal verarbeiten zu können, kommt in der X-E1 der EXR Prozessor Pro zum Einsatz. Er soll eine extrem schnelle und präzise Bildverarbeitung garantieren.
Die Fujifilm X-E1 verfügt über einen hochauflösenden OLED-Sucher mit 2.360.000 Bildpunkten und einer 100-prozentigen Bildabdeckung. Die gewählten Belichtungs-, Weißabgleich- und Filmsimulations-Einstellungen sollen sich damit zuverlässig vor der Aufnahme beurteilen lassen. Änderungen werden in Echtzeit angezeigt. Mit seinem optischen Aufbau aus zwei Glaslinsen und einer asphärischen Doppellinse fängt der OLED-Sucher das komplette Motiv mit einem natürlich wirkenden horizontalen Bildwinkel von 25 Grad ein. Er bietet laut Fujifilm ein verzeichnungsfreies Sucherbild von Bildrand zu Bildrand, das auch dann noch ein ausgezeichnetes Sichtfeld bietet, wenn das Auge des Fotografen seine Position verändert. Durch einen Augenpunkt von ca. 23 mm und einer weichen Ummantelung der Suchermuschel können auch Brillenträger den OLED-Sucher nutzen, ohne die Brille abnehmen zu müssen. Bei Bedarf kann der Sucher per Dioptrienausgleich individuell angepasst werden.
Weitere Merkmale des Neuzugangs sind ein 2,8 Zoll-Display mit 460 000 Pixeln, ein schneller Kontrast-Autofokus, ein eingebauter Pop-up-Blitz, eine Full HD-Video-Funktion mit 24 Bildern pro Sekunde sowie diverse Filmsimulationsmodi.
Beim Objektivanschluss kommt das Fujifilm X-Bajonett zum Einsatz, über das die XF-Objektive genutzt werden können. Dank der spiegellosen Konstruktion verfügt dieser Anschluss nicht nur über ein kurzes Auflagemaß von lediglich 17,7 mm, sondern auch über eine breite Öffnung im Kameragehäuse, die eine tiefere Montage des Objektivs ermöglicht – bis zu 7,5 mm von der Anschluss-Oberfläche entfernt. Daraus resultiert eine bessere Lichtbündelung und eine bessere Auflösung an jeder Stelle des Bildes. Über die neu entwickelte Schnittstelle werden Daten zwischen Kamera und Objektiv übertragen. Mit dem optional erhältlichen M-Objektivadapter können an der X-E1 auch M-Objektive verwendet werden.
Zusammen mit der neuen Systemkamera hat Fujifilm zwei weitere XF-Objektive angekündigt: Das leichte Fujinon Zoomobjektiv XF18-55mm F2.8-4 R LM OIS und das Ultra-Weitwinkelobjektiv XF14 mm F2.8 R. Damit stehen insgesamt fünf hochwertige XF-Objektive zur Auswahl. Das Angebot soll bis zum Frühjahr 2013 auf insgesamt zehn Objektive ausgebaut werden.
Die Fujifilm X-E1soll ab November für 900 Euro in die Läden kommen. Weitere Informationen und technische Details finden Sie auf den Internetseiten von Fujifilm.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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