Technik

Einmal-Speicherkarte statt Flash-Memory

Sandisk arbeitet an einer neuen Speichertechnologie für die Langzeitarchivierung von Digitalfotos.

Der Speicherspezialist Sandisk arbeitet an einer Speicherkarte, die nur einmal beschreibbar ist. Dieser neue Speichertyp soll zur Langzeitarchivierung genutzt werden und in Fotokameras das digitale Pendant zum analogen Film darstellen. Wie Sandisk-Manager im Rahmen eines Analystengesprächs angekündigt haben, eignen sich die Speicherkarten optimal zur Langzeitarchivierung. Sie weisen einen Lebensdauer von 100 Jahren auf, berichtet das US-amerikanische PC Magazine. Einsatzgebiet könnten unter anderem auch Digitalkameras sein. Greg Rhine, Leiter der Consumer-Produktabteilung bei SanDisk, spricht von einem „neuen, digitalen Film“.
Laut Rhine strebe man damit eine vollkommen neue Produktkategorie an. Mitte 2007 sollen die Produkte auf den Markt kommen. Die entwickelten WORM-Speichermedien (Write once, read multiple times) sollen deutlich billiger sein als die wiederbeschreibbaren Flash-Memory-Karten. Sie bieten dem Kunden eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten. Laut Sandisk würden die WORM-Speicher derzeit in Kooperation mit einem Händler gestestet. Weitere Handelsriesen wie Wal-Mart würden sich begeistert über die Sandisk-Entwicklung zeigen. Mit den Speichermedien sollen wieder Kunden für die Fotoausarbeitung gewonnen werden, hoffen die Märkte. „Die Technik spart den PC aus. Man macht Fotos, lässt sie entwickeln und hebt die Speicherkarte einfach auf. Die Daten sind dauerhaft gespeichert und können nicht überschrieben werden“, erklärt Rhine.
Mit technischen Details hielt sich der Sandisk-Manager zurück. Allerdings dürfte die Speichertechnik von Matrix Memory Technology stammen. Sandisk hatte das Unternehmen Ende 2005 übernommen. Matrix wurde 1998 gegründet und war auf dreidimensionale Schaltkreise spezialisiert, die sich nur einmal programmieren lassen. Mehrere Speicherschichten werden dazu auf ein Siliziumsubstrat aufgetragen. Einmal programmiert können die Informationen jedoch nicht mehr verändert werden. Die Technik kommt dort zur Anwendung, wo die Daten definitiv nicht mehr geändert werden müssen. Sie zeichnet sich durch eine lange Lebensdauer und die deutlich günstigeren Herstellungskosten gegenüber Flash aus.
Die Produktankündigung kommt in einer für Sandisk turbulenten Zeit. So wurde kürzlich der Abbauf von 250 Stellen angekündigt, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit dem neuen Produkt will man seinen Marktanteil weiter ausbauen. Des weiteren will man von einem Unternehmen mit „Fast-Follower“-Strategie zu einem Unternehmen mit Innovationsgeist werden, so der Sandisk-Manager.
Quelle: pressetext.austria, Andreas List

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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