News & Szene

Foto-Projekt Tschernobyl

25 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl will der Fotograf Gerd Ludwig die aktuellen Zustände vor Ort und die Folgen für die Anwohner dokumentieren.

Am 26. April 1986 führte ein Routinetest im Atomkraftwerk Tschernobyl zum schlimmsten Atomunglück der Geschichte. Der National-Geographic-Fotograf Gerd Ludwig war bereits zwischen 1991 und 2005 dreimal für längere Zeit dort. Doch heute, 25 Jahre nach der tödlichen Katastrophe, ist das Medieninteresse stark abgeklungen ? obwohl das Gebiet noch immer hochgradig verseucht ist. Darum will Ludwig, der als einer der besten Dokumentarfotografen unserer Zeit gilt, jetzt auf eigene Faust zurückkehren. Dabei geht es ihm darum, die aktuellen Zustände, den Fortschritt bei der Säuberung und die gesundheitlichen Folgen für die Anwohner zu dokumentieren ? damit das Unglück und seine Opfer nicht in Vergessenheit geraten.
Allerdings benötigt der mehrfach prämierte Fotograf Sponsoren, die dieses bedeutende Langzeitprojekt mit einem Gesamtbetrag von mindestens 25.000 Dollar unterstützen. Aufgrund der noch immer unglaublich starken Kontamination kann Gerd Ludwig nur 15 Minuten pro Tag im Innersten des Reaktors fotografieren und will deshalb mindestens zwei Wochen vor Ort sein. Dabei belaufen sich allein die täglichen Transportkosten auf rund 500 Euro, da sich in der gesamten Region niemand frei bewegen kann, es keine verlässlichen Karten oder Straßenschilder gibt und somit ein Fahrzeug mit ortskundigem Fahrer unverzichtbar ist.
Über die Internetplattform ?Kickstarter? hat Gerd Ludwig inzwischen begonnen, um Spenden für sein sehr engagiertes Projekt zu werben. Auch kleine Spenden sind willkommen, denn jeder Euro trägt zu Aufmerksamkeit in Form von Ausstellungen, Veröffentlichungen und New-Media Applikationen bei. Für die erste Ausstellung unter dem Namen ?Der lange Schatten von Tschernobyl? hat der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin bereits seine Schirmherrschaft zugesagt. Sie soll im Mai beim Horizonte Fotofestival in Zingst eröffnet werden.
Weitere Informationen sowie Möglichkeiten, zu spenden, finden Sie im Internet unter www.longshadowofchernobyl.com/de.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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