Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber. Er hat Kunst und Kunstwissenschaft studiert und seine Doktorarbeit über Bild-Begriff und Bildwahrnehmung verfasst. Der DOCMA-Mitbegründer und –Herausgeber und Initiator des DOCMA-Awards ist Autor von mehr als 30 Büchern zu verschiedenen Themen. Sein Buch „Der Film:_Der Name der Rose“ war 1986 ein Beststeller und das erste (von ihm selbst) digital produzierte Buch in Deutschland. Seine Publikation „Horror. Die Lust am Grauen“ gilt noch heute als Standardwerk über dieses Genre der Phantastik. Seit 1991 arbeitet Baumann an einem Roman mit dem Hintergrund einer 2000-jährigen Verschwörung. Sein sonntäglicher Blog-Beitrag erscheint auf www.docma.info

Doc Baumann: Montagen

Einer von Doc Baumanns Schwerpunkten sind Montagen, die er selbst erstellt oder seit vielen Jahren in seiner Heft-Rubrik „Bildkritik“ einer kritischen Analyse unterzieht. Dabei geht es ihm – neben der Bildaussage – um handwerkliche Sauberkeit und Bildlogik, etwa bei der Berücksichtigung von Perspektive, Beleuchtungsbedingungen, Schärfe und Plausibilität. Sein Grundsatz: Man darf alles machen, auch alle erdenklichen Montagefehler – sofern sie dazu dienen, die Bildaussage kommunikativ zu unterstützen. Eine digitale Montage soll eine Szene wiedergeben, die unter allen Bedingungen prinzipiell auch real sein könnte, bei aller Abweichung von der sichtbaren Wirklichkeit. Ist das nicht gegeben, handelt es sich nicht um eine Montage, sondern um eine Collage. Sogenannte künstlerische Freiheit ist kein Argument für schlampiges Arbeiten.

Digitale Grafik und Malerei

Puristisch betrachtet, ist die digitale Nachahmung künstlerischer Techniken wie Malerei, Zeichnung, Holzschnitt oder Kupferstich kaum zu rechtfertigen, da es sich nicht um „materialgetreues Arbeiten“ handelt. Man muss das aber nicht puristisch sehen, sondern kann auch locker darangehen. Schaut man sich die Arbeitsergebnisse in vielen Bildbänden an, ist selbst für Fachleute oft kaum unterscheidbar, ob hier Tubenfarben auf Leinwand eingesetzt wurden oder Pixel am Monitor. Viele Programme simulieren inzwischen solche künstlerischen Techniken sehr überzeugend – es hilft jedoch, wenn man – wie Doc Baumann nach seinem Kunststudium – auch Erfahrung mit den realen Werkzeugen hat. Das Selbstporträt im Holbein-Stil malte er digital bereits 1994 mit Photoshop. Das Giger-Porträt entstand für das Cover des Tätowier-Magazins. Mosaik, alte Filmplakate, Zeichnungen, Holzschnitte oder chinesische Tuschzeichnungen dienten als Beispiele für entsprechend Tutorials in DOCMA. Seit vielen Jahren probiert Doc Baumann immer wieder neue Techniken aus, um Kupferstiche überzeugend nachzuahmen. Die letzten Grafiken dieser Reihe zeigen einige Ergebnisse, so die Stichfassung zweier Gemälde, Architektur des 18. Jahrhunderts von der Kasseler Wilhelmshöhe und ein Porträt des Universalgelehrten Rudolf Erich Raspe, von dem kein Bildnis überliefert ist, nur ein kleines Porzellan-Medaillon, das hier als Basis diente. Außerdem spielt Raspe eine wichtige Rolle in Baumanns Roman, an dem er seit 1991 täglich arbeitet.

Doguments of Art and History

Diese Bilder stammen aus einem – einige Jahre zurückliegenden – gemeinsamen Ausstellungsprojekt mit  der Tierfotografin Dr. Ruth Marcus, die zahllose Fotos ihrer Hündin Töle aufgenommen hat. Diese wurden daraufhin gesichtet, wie sie sich – von Doc Baumann entsprechend bearbeitet – in kunstgeschichtliche oder historische Zusammenhänge bringen ließen. Dabei entstanden unter anderem Bilder wie „Verdreht“, „Der Hund der Mumie“, „Der Hund der Römerin“, „Holbeins Hunde“, „Van Goghs Hund“, „Dalis Hund“, „Hoppers Hunde“, „Lichtensteins Hund“, „Der Hund von Baselitz“, „In der Galerie“, „Sweet Valentine“ und „Der Hund des Stretch-Limousinen-Bauers“.

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