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Intensivkurs: Perspektive 4/5

Auch bei Fotos, die keine klaren Kanten zeigen, kann man zu einer halbwegs verlässlichen Perspektiveeinschätzung gelangen.

Perspektivische Strukturen
In diesem Bild ließe sich eine Perspektivkonstruktion problemlos durchführen, es sind genug Kanten für das Einzeichnen von Fluchtlinien vorhanden. Ich möchte Ihnen an diesem Beispiel aber ein anderes Verfahren vorstellen, wie Sie auch in Fotos, die keine klaren Kanten zeigen, zu einer halbwegs verlässlichen Perspektiveeinschätzung gelangen: Wählen Sie in der Werkzeugpalette mit der I-Taste das Mess-Werkzeug; Sie finden es unter dem Pipettensymbol. Messen Sie die Höhe einer Wandplatte im Vordergrund, hier sind das bei der ersten 4,4 cm. Suchen Sie nun ein Element, das genau halb so hoch ist, das ist die fünfte Platte mit 2,2 cm Höhe. Während zwischen der Halbierung von 4,4 auf 2,2 cm Höhe vier Platten liegen, sind es bis zu einer mit wiederum halber Höhe, nämlich 1,1 cm, acht Platten. Ein Element mit einer bestimmten Strukturensichtbaren Größe ist also doppelt so weit entfernt wie eins doppelter Größe. Bei dem gekachelten Gang ist das leicht nachmessbar und wegen der gleich großen Elemente auch gut nachvollziehbar.
Aber wenn dieser Satz grundlegend gilt, lässt er sich natürlich auch auf beliebige andere Elemente gleicher Größe übertragen: Solche in doppelter Entfernung sind halb so groß wie nahe. Idealerweise sollten Sie für eine Perspektivkonstruktion drei Größen (voll, halbe, geviertelt) ermitteln. In diesem Bild würde die Tiefenerstreckung nur für zwei ausreichen; es zeigt aber, dass sich auch aus einer Szene ohne Kanten rechtwinkliger Objekte Perspektive ableiten lässt. Bei ungenormten Elementen wie diesen Gänseblümchen sollten Sie jeweils mehrere einer Tiefenzone ausmessen, um einen verlässlichen Durchschnittswert zu erhalten.
Dieser Intensivkurs ist einer von vielen hundert, die Sie auf der DVD-Edition der Photoshop-Enzyklopädie finden. Mehr Infos


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Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

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