Technik

Neue Vergleichsgröße für Schärfe von Objektiven

DxOMark führt „Perceptual Megapixel“ als neue Maßeinheit für die perzeptive Schärfe von Objektiven ein, um die Auswirkungen der Schärfe eines Objektivs auf die Kameraauflösung zu quantifizieren.

Die Referenz-Website für Tests der Bildqualität von Digitalkameras und Objektiven „DxOMark“ hat mit „Perceptual Megapixel“ (perzeptive Megapixel) eine neue Maßeinheit für die Schärfe von Objektiven eingeführt. Diese soll eine objektive Bewertung der Leistungsfähigkeit eines Objektivs an einer Kamera liefern, indem die Auswirkung des Objektivs auf die vom Kamerasensor wahrgenommene Auflösung beziffert wird – und Fotografen damit unabhängiger von Herstellerangaben machen.
Die neue Maßeinheit soll den bislang gebräuchlichen MTF-Wert (Modulation Transfer Function) zur Messung und Beschreibung der Schärfe eines Objektivs ersetzen. Beim Perceptual Mpix wird die MTF mit der Empfindlichkeit des menschlichen Sehsystems für Details gewichtet, womit eine Punktzahl für die von unserem Auge wahrgenommene Schärfe vergeben wird.
Mit der Maßeinheit Perceptual Megapixel können laut DxO zahlreiche Vergleiche zwischen Kameras gezogen werden. Erstmals könne auch der Einfluss der Schärfe eines Objektivs auf die Auflösung einer Kamera beziffert werden. So könne sich die wahrgenommene Auflösung einer Kamera je nach Objektiv, mit dem sie verwendet wird, signifikant von der nativen Auflösung unterscheiden, heißt es auf der DxOMark-Webseite.
Zum Beispiel hat das Sigma 35mm F1.4 DG HSM mit der Canon EOS 5D Mark II (die über einem 21 Mpix Sensor verfügt) eine Perceptual Mpix-Punktzahl von 17,2, während das Zeiss Distagon T* 35mm f/1.4 ZE mit der selben Kamera eine Punktzahl von 15,2 Perceptual Mpix erreicht.
Das Beispiel basiert auf den Daten der DxO Mark-Datenbank mit Testergebnissen von mehr als 2700 Kamera-Objektiv Kombinationen. Dieses Tests zeigen laut DxO, dass im Schnitt circa 45% der Auflösung durch Objektivfehler verloren gehen.
Die neue, von DxOMark eingeführte Messgröße entstand im Zuge von Normierungsarbeiten, die derzeit von der IEEE, der International Imaging Industry Association (I3A) und der ISO, unter der Mitwirkung von DxO Labs durchgeführt werden. Das Perceptual Megapixel basiert auch auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der CNES (agence spatiale française, die französische Raumagentur) in Bezug auf die Optimierung der digitalen Erfassung, insbesondere im Bereich von Satellitenbildern.
Die DxOMark-Datenbank beinhaltet heute Messwerte von mehr als 2700 Kamera-Objektiv Kombinationen und soll Fotografen objektive Messdaten über die Bildqualität digitaler Kameras und Objektive liefern. Die Messungen werden von Ingenieuren und Technikern in sechs Messlabors von DxO Labs durchgeführt, die etwa alle zehn Sekunden ein Foto machen. Die Testprotokolle sind laut DxO vollständig reproduzierbar und konform mit den internationalen Normen der Camera & Imaging Products Association (CIPA), der International Imaging Industry Association (I3A) sowie der Camera Phone Image Quality Gruppe (CPIQ).
Weitere Informationen finden Sie auf den DxOMark-Internetseiten.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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