Technik

Kompakte mit Profiambitionen

Canon setzt bei der PowerShot G11 auf eine reduzierte Auflösung und ein doppeltes Rauschreduzierungssystem für mehr Bildqualität.

Mit der PowerShot G11 geht Canon neue Wege im Kompakt-Digitalkamera-Segment. Das Nachfolgemodell der PowerShot G10 hat mit 10 Megapixeln eine deutlich reduzierte Auflösung und soll mit einem doppelten Rauschreduzierungssystem auch bei schlechten Lichtbedingungen gute Bilder liefern. Zudem lässt sich die Auflösung in Low-Light-Situationen durch das Zusammenschalten von Pixeln zu Gunsten der Bildqualität weiter reduzieren.
Wieder mit dabei ist das dreh- und schwenkbare LC-Display. Es hat einen weiten Betrachtungswinkel, ist mit 7,1 Zentimetern (2,8 Zoll) groß dimensioniert und löst mit 461.000 Bildpunkten auf. Die Kamera ist mit einem Canon-Weitwinkelobjektiv mit 5-fach optischem Zoom (28 ? 140 mm äquivalent zum Kleinbildformat) und optischem Bildstabilisator (IS) ausgestattet. Der Bildstabilisator soll Aufnahmen aus der Hand mit einer bis zu vier Stufen längeren Verschlusszeit gegenüber herkömmlichen Modellen ohne Bildstabilisator ermöglichen.
Ein neues, doppeltes Rauschreduzierungssystem kombiniert den hoch lichtempfindlichen Bildsensor mit der erweiterten Bildverarbeitungstechnologie des DIGIC-4-Bildprozessors. Die Pixel des Sensors sind dank der geringeren Pixelanzahl größer dimensioniert und entsprechend lichtempfindlicher. Durch die Vergrößerung der Aufnahmefläche des einzelnen Pixels und die Reduzierung des Pixelabstands konnte laut Canon eine deutliche Reduzierung des Bildrauschens erzielt werden, die dem Einsatz von zwei ISO-Stufen entspricht. Dies hat eine Optimierung der Bildqualität speziell bei schlechten Lichtbedingungen zur Folge. Der Empfindlichkeitsbereich der Kamera geht bis  ISO-Empfindlichkeit bis ISO 3.200.
Die Bildverarbeitungstechnologie des Canon-Prozessors DIGIC 4 umfasst eine optimierte i-Contrast-Technologie, die den Kontrast in zu dunklen Bildbereichen anpassen soll, ohne dass helle Bildpartien davon berührt werden. i-Contrast kommt bei schwierigen Lichtverhältnissen mit großen Helligkeitsunterschieden zum Tragen. Dies ist vorteilhaft, wenn die Motive im Wechselspiel von Licht und Schatten liegen.
Der neue Aufnahmemodus Low Light empfiehlt sich bei Innenaufnahmen oder allgemein bei schwacher Beleuchtung. In diesem Modus wird die Auflösung reduziert, indem jeweils 2 mal 2 Pixel zusammengefasst werden. Das Ergebnis sind Aufnahmen mit 2,5 Megapixel Auflösung und sehr geringem Bildrauschen bei ISO-Einstellung mit bis zu ISO 12.800.
Die PowerShot G11 hat einen integrierten Neutralgraufilter zur Reduzierung der Lichtmenge um drei Blendenstufen, um zum Beispiel mit älteren, sehr hellen Studioblitzanlagen fotografieren zu können oder um auch bei ausreichend Licht bewusst eine Bewegungsunschärfe zu realisieren. Auch eine Funktion zur Feinabstimmung des Weißabgleichs ist verfügbar: Damit können Fotografen besser auf Unterschiede zwischen natürlichem und künstlichem Licht reagieren, etwa Farbtonabweichungen bei unterschiedlichen künstlichen Lichtquellen.
Darüber hinaus bietet die Kamera einen Automatik-Modus. Die Scene-Detection-Technologie analysiert das Motiv hinsichtlich Gesichter, Entfernung, Helligkeit, Farbe und nun auch Bewegung. Aus 22 gespeicherten Aufnahmesituationen wählt die Kamera dann automatisch die am besten geeigneten Einstellungen. Der Servo AF/AE wird aktiviert, um eine geeignete Schärfe und Belichtung sicherzustellen. Im Quick-Shot-Aufnahmemodus wird die Bildkomposition über den optischen Sucher vorgenommen, so dass der CCD-Sensor der Kamera permanent zum Fokussieren und zur Belichtungssteuerung genutzt wird. Dies minimiert die kurze Auslöseverzögerung dann noch einmal erheblich.
Zur Wiedergabe der Fotos auf einem kompatiblen HDTV Fernsehgerät besitzt die Kamera einen HDMI?-Anschluss. Die PowerShot G11 speichert Bilder wahlweise im JPEG- oder RAW-Format auf SD-, SDHC-, MMC-, MMCplus- und HC MMCplus-Speicherkarten. Über den Zubehörschuh ist die PowerShot G11 mit den Speedlite-Blitzgeräten 220EX, 270EX, 430EX, 430EX II, 580 EX und 580EX II, dem Makro-Twinblitzgerät MT-24EX, der Makro-Ringblitzleuchte MR-14EX und dem Speedlite-Auslöser ST-E2 kompatibel. Unterwasserfotografen können die PowerShot G11 mit dem spezialgefertigten Unterwassergehäuse WP-DC34 für den Einsatz bis 40 Meter Tauchtiefe kombinieren.
Mit dem Erwerb einer Kamera können sich Besitzer für das Canon Image Gateway 100 MB registrieren lassen. Ab Oktober präsentiert sich der Online-Service mit neuen Leistungsmerkmalen, zum Beispiel einer auf zwei Gigabyte erhöhten Speicherkapazität für Online-Fotoalben, Mobile Browsing für WAP-2.0-Fotohandys, PIXMA-Albumdruck und mehr.
Ab Oktober 2009 ist die PowerShot G11 für 589 Euro erhältlich. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Canon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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