Technik

Canon EOS 60D

Das Nachfolgemodell der EOS 50D mit 18-MP-Sensor verfügt über ein dreh- und schwenkbares Display und filmt in Full-HD.

Zur photokina 2010 hat Canon neben einer Reihe professioneller Objektive auch eine neue Mittelklasse-Kamera vorgestellt. Die EOS 60D ersetzt die EOS 50D und richtet sich an anspruchsvolle Amateure. Die wichtigsten Merkmale des Nachfogemodells sind ein APS-C-Sensor mit 18 Megapixeln Auflösung, Signalverarbeitung mit dem DIGIC-4-Bildprozessor, Serienbildaufnahmen mit 5,3 Bildern pro Sekunde, ein dreh- und schwenkbares LC-Display sowie Filmen in Full-HD-Qualität.
Der ISO-Bereich umfasst ISO 100 ? 6400 und lässt sich auf ISO 12800 erweitern, wenn die Lichtbedingungen dies erfordern. Die Scharfstellung erfolgt bei der EOS 60D über einen 9-Punkt-Autofokus. Neben dem eingebauten Blitz verfügt die Kamera auch über einen integrierten Speedlite Transmitter. Damit lassen sich externe Speedlite-Blitzgeräte drahtlos steuern.
Das dreh- und schwenkbare LC-Display hat eine Diagonale von 7,7 Zentimetern (3,0 Zoll) und stellt 1040000 Bildpunkte dar. Im Live-View-Modus erscheint das Motiv in Echtzeit auf dem Monitor.
Für die vereinfachte Anwendung kreativer Effekte bringt die Kamera neue Möglichkeiten mit. Um neben der reinen Bildinformation auch die Atmosphäre einzufangen, kann die Aufnahme an Beleuchtung und Motivart in den Modi Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtschnappschuss oder Auto angepasst werden. Zur Verfügung stehen Bildeffekte wie Lebendig, Weich, Warm, Kräftig, Kalt, Heller, Dunkler und Monochrom. In letzterem kann neben dem typischen Schwarzweiß-Foto auch noch eine Sepia- oder Blautönung gewählt werden.
Wer die eigenen Bilder digital nachbearbeiten möchte, kann dies teilweise mit Hilfe der neuen Kreativfilter kameraintern erledigen. Körnigkeit S/W, Weichzeichner, Spielzeugkamera-Effekt und Miniatur-Effekt verleihen den Bildern eine besondere Wirkung: zum Beispiel Körnigkeit S/W für Bilder im Reportagestil oder Weichzeichner für Porträts mit gezielter feiner Unschärfe für ein weiches Aussehen. Der Miniatur-Effekt-Modus soll reale Szenen in verblüffend echt aussehende Modelllandschaften verwandeln.
Der DIGIC-4-Prozessor der Kamera verarbeitet auch RAW-Daten, wodurch sich Einstellungen wie Helligkeit, Kontrast und Weißabgleich in der Kamera bearbeiten und Verzeichnungen oder chromatische Aberrationen korrigieren lassen. Auf diese Weise bearbeitete Bilder können anschließend als JPEGs gespeichert werden.
Eine weitere wesentliche Neuerung der EOS 60D ist die Videofunktion für 1920 x 1080p Full-HD-Movies mit einer wählbaren Bildfrequenz von 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde. Für Videos in 720p-Auflösung stehen Bildraten von 60 oder 50 Bildern pro Sekunde zur Verfügung. Mit der Movie-Ausschnitt-Funktion kann eine Aufzeichnung in VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel) mit 7-facher Telewirkung über die Sensormitte erfolgen ? ideal für Aufnahmen von weit entfernten Motiven ohne Objektivwechsel.
Für den Ton bei der Videoaufzeichnung gibt es neben dem internen Monomikrofon einen Anschluss für ein externes Stereomikrofon. Über den HDMI-Ausgang können Filme und Fotos auf kompatiblen HD-Fernsehern wiedergegeben und per TV-Fernbedienung gesteuert werden.
Auch am Gehäuse und der Bedienung hat Canon einiges geändert. Das Design wurde ergonomisch optimiert und abgerundet, die Tasten neu angeordnet. Häufig genutzte Bedienelemente wurden für einen komfortablen Zugriff nah beieinander platziert. Das Quick-Control-Wählrad, der Multi-Controller und die SET-Taste früherer Modelle wurden zum Multi-Control-Wählrad zusammengefasst; die Menünavigation und die Einstellungswahl können zügig per Daumenbedienung gesteuert werden. Das Moduswählrad hat jetzt eine Sperrtaste, um versehentliches Verstellen während der Aufnahme zu vermeiden.
Eine spezielle Quick-Control-Taste ermöglicht den direkten Zugriff auf häufig genutzte Aufnahmeeinstellungen und Wiedergabefunktionen. Außerdem können diverse Tasten individuell mit ausgewählten Funktionen belegt werden; so lässt sich die Kamera gezielt an die eigenen Anforderungen anpassen. Zur korrekten Ausrichtung von Landschaftsmotiven kann eine elektronische Wasserwaage (Electronic Level) im Sucher oder in der Live-View-Ansicht eingeblendet werden.
Für den kabellosen Datentransfer ist die EOS 60D mit ?Eye-Fi-connected"-Funktionen ausgestattet. Diese machen den Einsatz der neuen Eye-Fi-Speicherkarten möglich, die über einen eingebauten Wi-Fi-Transmitter verfügen.
Die EOS 60D gehört zu den Canon-Kameras, die für den Einsatz mit SDXC-Speicherkarten für bis zu zwei Terabyte geeignet sind. Damit sind lange Aufnahmezeiten sowohl bei der HD-Movieaufzeichnung als auch bei hoch aufgelösten RAW- oder JPEG-komprimierten Fotoaufnahmen ohne Kartenwechsel möglich.
Zur Unterstützung bei großen Bildarchiven können Lieblingsbilder mit einer Bewertung von 1 bis 5 gekennzeichnet werden ? das soll die Suche nach bestimmten Bildern erleichtern. Nach der Übertragung auf den PC können die bewerteten Bilder mit Hilfe unterschiedlicher Bearbeitungs- und Verwaltungsprogramme, darunter auch die Canon-Software DPP, ermittelt und angezeigt werden.
Die neue Kamera soll im Oktober 2010 für 1150 Euro (nur Gehäuse) in den Handel kommen. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Canon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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