Technik

Canon EOS-1D Mark IV

Mit dem Nachfolgemodell der EOS 1D Mark III bringt Canon eine Profikamera mit hochempfindlichem Sensor, zwei Bildprozessoren und Full-HD-Movie-Funktion auf den Markt.

Nach Nikon hat nun auch Canon eine Digitale Spiegelreflexkamera angekündigt, die den Empfindlichkeitsbereich in eine neue Dimension ausweitet. Das Nachfolgemodell der EOS 1D Mark III bietet mit einem maximalen ISO-Wert von 102400 die gleiche Lichtempfindlichkeit wie die Vollformat-DSLR D3s von Nikon, besitzt allerdings einen kleineren Sensor (27,9 x 18,6 mm) mit deutlich höherer Auflösung. Der Standard-Empfindlichkeitsbereich liegt zwischen ISO 100 und 12800 und kann nach unten auf ISO 50 erweitert werden. Die EOS-1D Mark IV spielt ihre Stärke damit auch bei weniger als wenig Licht aus. Ein intelligentes Rauschunterdrückungsverfahren soll garantieren, dass das störende Farb- und Helligkeitsrauschen weitestgehend eliminiert wird. Um die hohe Lichtempfindlichkeit realisieren zu können, wurde der Aufbau des neuen 16,1 Megapixel APS-H-CMOS-Sensors grundsätzlich überarbeitet. So liefern unter anderem nahtlos angeordnete Mikrolinsen, ein dünnerer Sensor und eine nochmals reduzierte Schaltkreis-Architektur die nötige hohe Lichtausbeute.
Gleich zwei DIGIC 4-Prozessoren sorgen in der neuen Kamera unter anderem dafür, dass mit voller Auflösung von 16,1 Megapixeln zehn Bilder pro Sekunde mit Schärfenachführung gemacht werden können. Der Pufferspeicher soll mit dieser vollen Auflösung bei Verwendung einer UDMA-6-Karte bis zu 121 hochaufgelöste JPEG-komprimierte Bilder beziehungsweise 28 Bilder im RAW-Format schaffen.
Darüber hinaus punktet die EOS-1D Mark IV mit einer Full-HD-Movie-Funktion, die Filmsequenzen mit 1080p aufzeichnet, wahlweise mit den Bildraten 24p, 25p und 30p. In HD-Ready, mit 720p, stehen wahlweise 50p oder 60p zur Verfügung. Der Ton zum Film kann entweder über das eingebaute Mono-Mikrofon auf der Vorderseite der EOS aufgenommen werden, alternativ ist auch der Einsatz eines externen Stereomikrofons möglich. Auf Wunsch lässt sich die FEL-Taste als Videotaste belegen für den direkten Wechsel in die Videofunktion. Über die Mini-HDMI?-Schnittstelle lassen sich Bilder und Filme auf hierzu kompatiblen Displays abspielen.
Das Auftofokus-System, das von einem separaten Prozessor gesteuert wird, ist eine komplette Neuentwicklung. Das Ergebnis ist ein 45-Punkt- Autofokus mit 39 Kreuzsensoren. Die 45 Felder sind allesamt einzeln adressierbar, die 39 Kreuzsensoren konzentrieren sich nicht in der Bildmitte, sondern verteilen sich gleichmäßig über die gesamte Fokus-Fläche. Das soll für größere Treffsicherheit und Präzision in der Bildschärfe sorgen. Der Autofokus arbeitet jetzt auch im Live-View wobei die Optionen Live-AF, Quick-AF und Face Detection zur Verfügung stehen ? dank Dual DIGIC 4 auch deutlich schneller als bei vorherigen Modellen. Das 63-Zonen-Belichtungsmesssystem ist an die 45 Autofokus-Messpunkte gekoppelt und ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher Messmethoden.
Erstmals in einem Gerät der Profi-Serie steht die bereits bekannte Vignettierungskorrektur schon in der Kamera zur Verfügung. Maximal 40 verschiedene Canon-Objektive können dafür in der Kamera registriert werden.  Dank Dual DIGIC 4 wird die Performance der Kamera durch die erforderliche Rechenleistung nicht beeinträchtigt.
Der Clear-View-II-LC-Monitor der Kamera bietet VGA-Auflösung (920.000 Bildpunkte). Durch Einsatz eines speziellen Kunststoffs zwischen Display und Schutzglas sollen Reflexe auf dem gehärteten Glas wirkungsvoll gemindert werden.
Zur automatischen Reduzierung und Entfernung von Staubpartikeln auf dem Sensor ist die EOS-1D Mark IV mit dem bewährten EOS-Integrated-Cleaning-System ausgestattet. Gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Staub ist das Magnesiumgehäuse der Kamera mit insgesamt 76 Dichtungselementen geschützt.
Ab Mitte Dezember soll die EOS-1D Mark IV für 4.700 Euro in den Handel kommen. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten von Canon.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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