Software

Verbesserungen für JPEG-Format

Das Institut für Angewandte Informatik veröffentlicht Version 9.1 der JPEG-Bibliothek mit Unterstützung für größere Farbräume (Wide Gamut).

Vor einem Jahr veröffentlichte die Independent JPEG Group (IJG) am Leipziger Institut für Angewandte Informatik (InfAI) Version 9 der Softwarebibliothek „libjpeg“, mit der erstmals auch die verlustfreie Komprimierung von Bildern im JPEG-Format möglich wurde. Die Software ist die Basis zur Verarbeitung von Bildern im JPEG-Format und wird weltweit in unzähligen Anwendungen – etwa von Softwareherstellern oder in der Fotoindustrie – unter kostenfreier Lizenz verwendet. Für Hersteller von Geräten wie Mobiltelefonen, Smartphones und Fotokameras dient die „libjpeg als Referenz für die Umsetzung in Hardwarekomponenten.
Mit einem Update auf Version 9.1 werden jetzt erstmals Farbräume mit größerem Farbumfang und erweiterten Farbtiefen unterstützt. Professionellen Anwendern sollen sich dadurch weit anspruchsvollere Anwendungsbereiche eröffnen, etwa für die Druckausgabe, moderne digitale Farbdisplays oder Projektoren.
Im Vergleich zu anderen bisher verfügbaren Verfahren wie etwa Adobe RGB ist JPEG 9.1 besser mit den herkömmlichen Farbräumen kompatibel und daher auch abseits von komplizierten Farbmanagementsystemen einfacher einsetzbar, heißt es in der Mitteilung des InfAI. Der erweiterte Farbumfang lässt sich dabei teilweise schon mit der normalen 8-Bit-Farbtiefe in der herkömmlichen Implementierung des Codecs in den vorhandenen Anwendungen nutzen. Für höhere Ansprüche wurde der unterstützte Farbtiefenbereich auf alle Werte von 8 bis 12 erweitert, wobei sich die höheren Farbtiefen derzeit nur für Spezialanwendungen nutzen lassen.
Mit den Erweiterungen im Bereich der Farbraumverarbeitung sowie weiteren Verbesserungen der Datenverarbeitung im Kernbereich des Codecs (Kosinustransformation) stellt die neue Version 9.1 auch erstmals eine vollständige Referenz auf Quellbasis für einen JPEG-Codec dar.
Die erste Version der Software wurde vor 23 Jahren (1991) zusammen mit der Einführung des JPEG-Standards vorgestellt. Für die Zukunft sind unter anderem Erweiterungen geplant, welche die Unterstützung von Anwendungen in den Bereichen „High Dynamic Range“ (HDR) Bildverarbeitung sowie „Augmented Reality“ ermöglichen.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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