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Umfassendes Creative Cloud-Update

Device Preview in PS CC 2015
Device Preview in PS CC 2015

Adobe hat heute das turnusgemäße Jahres-Update für die Creative Cloud veröffentlicht. Mit der Bilddatenbank Adobe Stock, neuen mobilen Apps für Android und zahlreichen neuen Funktionen sowie einer verbesserten Performance für die Desktop-Anwendungen ist die Creative Cloud 2015 das größte Release seit Jahren.

Durch die Übernahme von fotolia durch Adobe wurde es möglich, das neue, kostenpflichtige Angebot Adobe Stock zu integrieren und direkten Zugriff auf 40 Millionen Fotos, Vektorgrafiken und Illustrationen zu bieten. Dieses Angebot steht auch Kunden zur Verfügung, die kein CC-Abo haben. Adobe-Kunden mit Creative-Cloud-Abo haben aber Preisvorteile, sofern sie ein zusätzliches Adobe-Stock-Abo abschließen. Adobe setzt also auch hier auf Kundenbindung durch Abonnements – der Kauf von Credits wie bei fotolia und anderen Bildanbietern ist nicht vorgesehen. Mehr zu den Preisen erfahren Sie weiter unten.

CreativeSync-Technologie

Herzstück der Adobe Creative Cloud ist CreativeSync, eine Synchronisationstechnologie, die gewährleistet, dass Dateien, Fotos, Schriftarten, Vektorgrafiken, Pinselspitzen, Farbpaletten, Einstellungen und Metadaten auf allen mit dem Nutzerkonto der Creative Cloud verknüpften Geräten verfügbar sind. Auf diese Weise können Anwender – eine Internetverbindung vorausgesetzt – von überall auf die aktuellen Versionen ihrer Projekte, häufig genutzte Design-Elemente sowie persönliche Einstellungen zugreifen. Projekte und Entwürfe, die auf einem Mobil- oder Desktop-Gerät begonnen wurden, lassen sich so auf einem anderen Gerät fortsetzen, ohne aktiv Daten kopieren zu müssen.

Mehr Performance und neue Funktionen für die Desktop-Anwendungen

Nutzern der Desktop-Anwendungen verspricht Adobe effizientere Workflows und deutlich mehr Geschwindigkeit. Dafür soll die „Mercury Performance Engine“ sorgen, die beschleunigtes Rendern ermöglicht. Das sind die wichtigsten Neuerungen:

  • Photoshop CC bekommt die beiden neuen Funktionen Zeichenfläche und Photoshop Design-Bereich. „Artboards“ ermöglicht es, verschiedene Layouts in unterschiedlichen Größen in einem einzigen Photoshop-Projekt anzulegen. Als Preview-Release stellt Adobe zudem „Photoshop Design Space“ vor. Dabei handelt es sich um eine Arbeitsumgebung, die auf die Bedürfnisse von Web-Designern und Entwicklern von Mobilanwendungen zugeschnitten ist.
  • Lightroom CC und Photoshop CC beinhalten ab sofort die neue Dehaze-Funktion, die auf der Adobe Max 2014 vorgestellt wurde. Bei Nebel, trübem Licht oder unter Wasser aufgenommenen Fotos befreit sie Dehaze vom störenden Dunst und sorgt für Klarheit.
  • Premiere Pro CC bietet mit dem neuen Lumetri-Farbe-Panel eine intuitive Möglichkeit, anhand von Schiebereglern und anderen praktischen Bedienelementen präzise Farbkorrekturen vorzunehmen. Die Funktion Morph-Schnitt erleichtert das Schneiden von Interviews. Damit lassen sich irritierende Jump Cuts umgehen, die entstehen können, wenn etwa der Kopf eines Interviewpartners zwischen zwei Sequenzen seine Position verändert.
  • After Effects CC kann nun rechenintensive Vorschauen abspielen, während der Anwender parallel Einstellungen an der Komposition vornimmt oder gar die Panelgröße verändert – ohne dass dies die Vorschau-Wiedergabe beeinträchtigt. Darüber hinaus begleitet After Effects CC 2015 die Anwendung Adobe Character Animator CC als Preview-Release. Mit Character Animator lassen sich zweidimensionale Figuren zum Leben erwecken, indem Gesichtsregungen, Sprache und Bewegungen über eine Webcam in Echtzeit auf einen vorkonfigurierten Charakter übertragen werden.
  • Illustrator CC soll nun zehnmal schneller und präziser auf Eingaben des Benutzers als in der CS6-Version reagieren. Dafür sorgt die Mercury Performance Engine, die den Grafikprozessor zum Rendern hinzuzieht. Nutzer können nun völlig verzögerungsfrei den Bildausschnitt verschieben und in die Ansicht hineinzoomen.
  • InDesign CC erhält in Sachen Leistungsstärke ebenfalls mehr Rückenwind durch die Mercury Performance Engine. In komplexen Dokumenten sollen Nutzer jetzt bis zu zweimal schneller zoomen, scrollen und blättern können.
  • Dreamweaver CC bietet jetzt Entwicklern die Möglichkeit, schlüsselfertige Webseiten im Responsive Design zu erstellen, sodass sich die Inhalte automatisch an die Displaygröße unterschiedlicher Geräte anpassen.
  • Adobe Muse verschafft nun unmittelbaren Zugang zu Premium-Fonts in der Schriftarten-Kollektion Typekit.

 

Neue Apps für iOS und Android

Bereits seit der Einführung der Creative Cloud im Jahr 2012 ist die geräteübergreifende Zusammenarbeit zwischen Mobile- und Desktop-Apps möglich. Mit dem aktuellen CC-Release werden die Inspirations-Apps Brush CC, Shape CC, Color CC sowie die Fotobearbeitung Photoshop Mix auch für Android verfügbar. Zusätzlich veröffentlicht Adobe verbesserte iOS-Versionen für Adobe Comp CC, Photoshop Mix, Photoshop Sketch, Illustrator Draw sowie Brush CC, Shape CC und Color CC.

Mit Adobe Hue CC gibt es einen Neuzugang bei den mobilen Apps, der sich an Filmemacher und Videokünstler richtet. Hue CC ermöglicht es, Licht- und Farbkompositionen mit der Kamera eines iPhones einzufangen und diese Looks für ein Projekt in Premiere Pro CC und After Effects zu übernehmen.

Adobe Stock

Mit dem jüngsten Release entwickelt Adobe die Creative Cloud zu einem globalen Marktplatz für Design-Elemente sowie für kreative Inhalte und Dienstleistungen weiter. Als Teil des Künstlernetzwerks Behance besteht mit Adobe Talent bereits seit 2014 eine Plattform, auf der Kreative Aufträge und Jobs akquirieren können. Mit der Bilddatenbank Adobe Stock bietet Adobe jetzt eine Möglichkeit, Inhalte zu kaufen und zu verkaufen. Anwender können direkt aus einer Kreativ-Anwendung auf Adobe Stock zugreifen und mit Wasserzeichen versehene Bilder ihrer persönlichen Creative Cloud-Bibliothek hinzufügen. Danach sind die Bilder auch in anderen Desktop-Anwendungen der Creative Cloud verfügbar. Entschließen sich Anwender dazu, das Bild in ihrem fertigen Entwurf zu kaufen, können sie dies direkt in dem Programm vornehmen, das sie gerade verwenden. Dank der CreativeSync Technologie werden alle Veränderungen an den Layoutbildern auch beim lizenzierten Bild übernommen.

Man kann einzelne Dateien kaufen oder ein Kontingent von 10 Bildern pro Monat beziehungsweise 750 Bilder im Jahresabo buchen. Creative Cloud-Einzelanwender und Kunden mit Teamlizenzen zahlen 11,89 Euro für den Kauf eines einzelnen Bildes. Für 35,69 Euro im Monat können sie monatlich zehn Bilder herunterladen. Wird das Kontingent in einem Monat nicht ausgeschöpft, kann es zusätzlich im Folgemonat verbraucht werden. Für Vielnutzer eignet sich das Abo, das den Kauf von monatlich 750 Bildern umfasst. Einzelanwender zahlen hierfür 237,99 Euro pro Monat, Kunden mit Teamlizenzen 190,39 Euro. Für Kunden, die über keine Creative Cloud Mitgliedschaft verfügen, gelten abweichende Preise.

Die Adobe Creative Cloud für Unternehmen

Für große Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Behörden veröffentlicht Adobe eine speziell auf deren Bedürfnisse angepasste neue Creative Cloud-Version. Sie enthält alle Neuerungen des 2015er Updates. Zusätzlich bietet die Enterprise-Version erweiterte Sicherheitsfunktionen sowie eine tiefere Verzahnung der Adobe Digital Publishing Solution (DPS) und der Adobe Marketing Cloud.

Preise und Verfügbarkeit

Die Updates für die Desktop- und Mobile-Apps sind für Bestandsmitglieder der Creative Cloud ab sofort zum Download ohne weitere Kosten verfügbar. Neukunden können aus verschiedenen Abo-Modellen für Einzelanwender, Studierende, Teams, Bildungseinrichtungen sowie Behörden und Unternehmen die passende Lösung wählen. Wer sich zusätzlich zu einer kostenpflichtigen CC-Mitgliedschaft für Adobe Stock entscheidet, spart beim Einzelkauf eines Bildes oder beim Abschluss eines Abos bis zu 40 Prozent. Weitere Einzelheiten zu Preisen und Abo-Modellen finden Sie hier.

 

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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