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Rauschminderung mit Nik Dfine 2.0

Version 2 des Photoshop-Plug-Ins Dfine kommt mit einer verbesserten Benutzeroberfläche und ausgeklügelten Werkzugen für die selektive Rauschreduktion in digitalen Bildern.

Eine unerwünschte Nebenwirkung der digitalen Technik offenbart sich vielen Fotografen erst beim Begutachten ihrer Aufnahmen am Bildschirm. Je nach Lichtverhältnissen und ISO-Einstellung bei der Aufnahme zeigen sich in Abhängigkeit von der Qualität des Kamerasensors und der Signalverarbeitung Störungen im Bild, die zumeist in dunklen Bildbereichen und beim Vergrößern unangenehm auffallen. Dieses Bildrauschen kann durch gezielte Nachbearbeitung gemindert und im günstigsten Fall eliminiert werden. Dabei kommt es besonders darauf an, trotz der Rauschreduzierung möglichst alle feinen Bilddetails und die Schärfe zu erhalten.
Speziell für diese Aufgabe hat NIK Software ein Tool entwickelt, das in der aktuellen Version 2 um einige Fähigkeiten erweitert wurde. Dfine 2.0 ist als Plug-In für Photoshop,  Photoshop Elements und andere kompatible Programme erhältlich und bietet gegenüber der Vorgängerversion eine neue Benutzeroberfläche mit Echtzeitvorschau, eine verbesserte Rauschreduzierungs-Engine mit automatischen Kameraprofilen, die Integration der von NIK Software entwickelten U-Point-Technologie zur selektiven Rauschreduzierung und darüber hinaus ein verbessertes Farbbereich-Werkzeug. Das Erstellen von Auswahlen in Adobe Photoshop für die Steuerung der Reduzierung in bestimmten Bereichen und Farbtönen ist damit in der Regel nicht mehr erforderlich.
Die Benutzeroberfläche ist frei skalierbar und bietet eine Bildansicht (wahlweise mit Vorschau) sowie eine separate Lupen-/Navigations-Ansicht. Die Bildansicht kann kann so eingestellt werden, dass eine Bildhälfte automatisch eine Vorschau des Bearbeitungsstandes zeigt. Standartansicht ist RGB bzw. CMYK, zudem lassen sich die Farbkanäle einzeln in schwarz/weiß anzeigen. Luminanz oder Chrominanz zeigen eine Schwarzweißabbildung der Helligkeits- beziehungsweise der Farbkomponenten des Bildes. Zusätzliche Vorschaumodi ermöglichen es, den Effekt der Rauschreduzierung an einzelnen Bildelementen zu beobachten. Die Modi Kontrastrauschen-Maske und die Farbrauschen-Maske zeigen die automatisch mithilfe der Rauschreduzierungs-Methode Farbbereiche oder Kontrollpunkte erstellten Masken.
Am Beginn des Workflows steht immer eine Analyse des Bildes durch die Funktion ?Messen?. Mit dem Schritt Messen analysiert Dfine die Eigenschaften des Rauschens, das entweder im aktuellen Bild oder in Bezug auf eine bestimmte Kamera- und ISO-Kombination vorhanden ist. Dazu werden wahlweise automatisch oder manuell Messrechtecke in charakteristischen Bildbereichen platziert, die keine Textur aufweisen. Beim Messen wird automatisch ein Profil erstellt, das abgespeichert werden und später auf andere Bilder mit der gleichen Kamera-ISO-Kombination angewendet werden kann.
Der Schritt Reduzieren ermöglicht es zu entscheiden, wie viel Rauschreduzierung angewendet werden soll und an welcher Stelle. Das Programm bietet mehrere Wege und Werkzeuge zur Auswahl. Grundsätzlich können Kontrastrauschen und Farbrauschen separat beeinflusst werden. Dfine 2.0 verwendet drei bestimmte Methoden zur Rauschreduzierung. Mithilfe der ersten lässt sich die Rauschreduzierung auf ein ganzes Bild anwenden. Die zweite Methode bietet die Möglichkeit, mit dem Werkzeug ?Farbbereiche? bestimmte Farbbereiche auszuwählen, in denen die gesteuerte Rauschreduzierung erfolgen soll. Es müssen dabei mindestens zwei Farbbereiche für jedes Bild ausgewählt werden, ein Begrenzung gibt es nicht. Die dritte Methode, genannt ?Kontrollpunkte?, basiert auf der U Point-Technologie. Dabei werden Kontrollpunkte auf verschiedene Objekte innerhalb des Bildes gesetzt. Für jeden Punkt und ähnliche benachbarte Tonwerte lässt sich das Rauschen gezielt steuern, getrennt nach Toleranz (bezogen auf die Auswahl benachbarter Bereiche), Kontrast- und Farbrauschen. Jeder Kontrollpunkt steuert die Reduzierung von Kontrast- und Farbrauschen,
die auf das mit ihm verknüpfte Objekt angewendet wird. Sämtliche Kontrollpunkte innerhalb des aktiven Bildes kommunizieren miteinander. Bei der selektiven Rauschminderung ist es sehr nützlich, dass der beeinflusste Bereich als Maske über einen entsprechenden Ansichtsmodus angezeigt werden kann.
Dfine 2.0 kann so eingerichtet werden, dass sich beim Programmstart von Photoshop eine eigene, als Auswahlwerkzeug bezeichnete Palette öffnet.  Über diese  kann  die Benutzeroberfläche des Filters aufgerufen werden. In erster Linie bietet sie jedoch die Möglichkeit, die Erstellung von Ebenen und Ebenenmasken in Adobe Photoshop und Adobe Photoshop Elements zu automatisieren, sodass Dfine 2.0 oder einer von sieben detailspezifischen Rauschen-Pinseln angewendet werden können. Das Auswahlwerkzeug kann zusammen mit drucksensitiven Grafiktabletts, wie einem Wacom Pen Tablet verwendet werden, um die Rauschreduzierung durch Druckempfindlichkeitsstufen dosiert anzuwenden. Dfine 2.0 stellt sieben Rauschen-Pinsel zur Auswahl, von denen jeder für eine spezielle Detailstruktur konzipiert ist. Diese Pinsel haben keine eigene Benutzeroberfläche, da sie der selektiven Anwendung dienen und auf diese Weise den optimalen Grad an Rauschreduzierung für diese unterschiedlichen Detailtypen erzielen sollen. Die Rauschen-Pinsel eignen sich für die Bearbeitung von Bildern, die eine Rauschreduzierung in sehr kleinen Bildbereichen zum Ziel haben, das Laden und Anpassen der Einstellungen innerhalb der Dfine 2.0-Benutzeroberfläche erübrigt sich.
Das Plug-In gibt es in einer Version für Windows (2000 Professional, XP, Vista) und Mac OSX (10.4 und höher). Die Windows-Version benötigt Adobe Photoshop 7 bis CS3, Adobe Photoshop Elements 2.0 bis 5.0 oder eine andere Photoshop-Plugin kompatible Anwendung. Die Mac-Version läuft nur mit Adobe Photoshop CS2 und CS3, Adobe Photoshop Elements 4.0 oder einer Photoshop-Plugin kompatiblen Anwendung.
Dfine 2.0 ist als Download-Version direkt bei Nik Software zum Preis von 118,94 ? inkl. MwSt. erhältlich. Die Boxversion wird voraussichtlich ab Oktober im Fachhandel und bei Nik Software direkt zum UVP von 118,94 ? inkl. MwSt. verfügbar sein. Registrierte Anwender von Dfine 1.0 können das Upgrade zu einem Angebotspreis von 83,24 ? inkl. Mwst. erhalten. Für Kunden, die Dfine 1.0 nach dem 1. April 2007 erworben haben, ist das Upgrade kostenlos.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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