Software

angetestet: Serif PhotoPlus 10

?Digitale Bildbearbeitung in Profiqualität? verspricht der britische Software-Hersteller Serif mit Serif PhotoPlus 10.

Mit der zunehmenden Verbreitung der Digitalfotografie wächst auch der Markt für Bildbearbeitungsprogramme. Vor allem weniger geübte Fotografen erhalten mit den Werkzeugen der digitalen Bildbearbeitung eine Möglichkeit, Aufnahmefehler nächträglich zu korrrigieren. Ambitionierten Hobbyfotografen und Profis eröffnen sich viele Wege, die optimale Qualität herauszuholen oder ihre Kreativität in der weiteren Bearbeitung auszuleben. Die einen legen dabei Wert auf eine Software mit einfacher Bedienbarkeit und möglichst automatischen Korrekturfunktionen, andere eher auf ausgefeilte Möglichkeiten der Bildmanipulation und ?kontrolle.
Der britische Softwareanbieter Serif bietet über den Distributor Avanquest gleich mehrere Windows-Produkte in deutscher Sprache an, die im unteren Preissegment angesiedelt sind und zugleich professionelle Qualität versprechen: PhotoPlus 10 (Bildbearbeitung), WebPlus 10 (Webdesign), PagePlus 11 (Layout), DrawPlus 8 (Vektorgrafik) und MoviePlus 5 (Videoediting).
Mit PhotoPlus 10, das in der Box mit der Bildverwaltung AlbumPlus 4 für 80 EUR angeboten wird, wendet sich Serif an Hobby- und Profi-Fotografen, die unkompliziert, schnell und professionell ihre digitalen Bilder bearbeiten, optimieren und praktikabel verwalten wollen. Die Software orientiert sich laut Avanquest in ihrer Funktionalität an allseits anerkannten und teuren Profiwerkzeugen, soll jedoch wesentlich einfacher zu bedienen sein. Die enthaltenen Tutorien und das umfangreiche Handbuch erleichtern den Einstieg in die digitale Bildbearbeitung.
In der Tat kann sich der Funktionsumfang des Programms sehen lassen. Die übersichtliche Oberfläche von PhotoPlus 10 erinnert an die des Profi-Programms Photoshop. Viele Funktionen finden sich in den gleichen Menüs mit identischen oder ähnlichen Bezeichnungen. Wie bei Photoshop findet sich auch hier eine Ebenenverwaltung mit der Möglichkeit, Ebeneneffekte und ?masken mit variabler Deckkraft anzuwenden. Zusammengehörige Ebenen können in Gruppen organisiert werden. Eine Makro-Funktion, die es entsprechend den Aktionen in Photoshop ermöglicht, eine Folge von Befehlen aufzuzeichnen und auf andere Dateien anzuwenden, fehlt ebenso wenig wie die zeitsparende Stapelverarbeitung. Hinzu kommen zahlreiche gängige Korrekturfunktionen, Effekte und Werkzeuge, deren Funktionen sich weitestgehend intuitiv erschließen. Dem Anwender stehen insgesamt mehr als 750 Designvorlagen, 200 Werkzeuge und Effekttypen zu Verfügung.
PhotoPlus 10 ist kompatibel zu Photoshop, d.h., es kann Photoshop-Dateien mit den darin enthaltenen Ebenen öffnen und Dateien im PSD-Format speichern und damit Bildinformationen transportieren, die ansonsten nur im programmeigenen SPP-Format mit abgelegt werden. Zudem unterstützt die Anwendung Photoshop-kompatible Plugins. Auch der Import von ca. 150 RAW-Formaten und der Export von PDF-Dateien ist möglich. Für die WEB-Ausgabe können Animationen, Image Maps und Bildteilungen erzeugt werden. Die Export-Optimierung hilft mit einer Vorschau-Funktion dabei, vor dem Speichern von Bildern die Ausgabequalität und Dateigröße zu optimieren.
Der beachtliche Funktionsumfang kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Software professionellen Anforderungen, speziell im PrePress-Bereich, kaum genügen dürfte, was angesichts des angemessenen Preises von 80 EUR auch nicht überrascht. Das zeigt sich bei vielen Funktionen schon in den spärlicheren Steuerungsmöglichkeiten gegenüber Photoshop. Wichtigstes Manko im Vergleich zum Profi-Programm Photoshop ist die fehlende Unterstützung von CMYK-Farben. Zwar gibt es die Möglichkeit, für die Druckausgabe einen Postscript-fähigen Drucker anzusteuern oder eine PDF-Datei im CMYK-Farbraum zu erstellen, das Ergebnis der Farbseparation ist aber in der Bilddatei nicht messbar und somit nicht vorhersagbar, auch wenn für die Ausgabe ein Profil eingestellt wird. Der in der Farbpalette einstellbare CMYK-Farbmodus ist eher verwirrend als hilfreich, da hier rein fiktive Werte angezeigt werden und ein geöffnetes Bild ohnehin nur im RGB-Modus bearbeitet werden kann. Auffallend ist auch, dass es beim Öffnen von CMYK-Dateien zu starken Zeichnungsverlusten kommt, weshalb das Editieren von CMYK-Daten nicht zu empfehlen ist.
PhotoPlus 10 läuft auf den Windows-Betriebssystemen 98, 98SE, ME, 2000 und XP. Wer sich einen eigenen Überblick über die hier nur auszugsweise wiedergegebenen Funktionen von PhotoPlus 10 verschaffen möchte, sollte sich die kostenlose Testversion herunterladen. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Bestellung finden sich auf den Internetseiten von Avanquest.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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