Software

Adobe stellt Photoshop CS4 vor

Photoshop CS 4 bietet zahlreiche neue Werkzeuge, erweiterte 3D-Funktionen und mehr Komfort durch die Nutzung des Potentials neuerer Grafikkarten.

Adobe hat am Eröffnungstag der Photokina anhand von englischsprachigen Betaversionen die für Dezember 2008 angekündigte Creative Suite 4 vorgestellt, allen voran die Bildbearbeitungsprogramme Photoshop CS4 und Photoshop CS4 Extended. Die neuen Editionen nutzen das Leistungspotenzial der neuesten Hardware und sollen hierdurch ein flüssigeres Arbeiten und ein höheres Maß an Effizienz garantieren. Dies wird vor allem durch die Auslagerung von Rechenleistung in den Prozessor der Grafikkarte (GPU) erreicht, sofern der Computer mit einer kompatiblen Grafikkarte ausgestattet ist. Unter dieser Voraussetzung können Anwender zudem mit neuen Funktionen für ein besonders sanftes Schwenken und Zoomen Bilder auch bei maximaler Vergrößerung optimal bearbeiten, da die Pixel beim Vergrößern scharf bleiben. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten auf dem Gebiet der Bildbearbeitung ausgeweitet. Nutzern der Software stehen jetzt schnellere und flexiblere Wege zur Verfügung, um Kernaufgaben wie Bildanpassungen und das Erstellen von Masken auszuführen.
Die neuen Versionen überraschen mit einer Funktion zur inhaltsabhängigen Bildskalierung, die zumindest in der Demonstration erstaunlich überzeugende Ergebnisse lieferte. Indes hat OnOne ein bereits als Betaversion veröffentlichtes Photoshop-Plug-in, das für den gleichen Zweck entwickelt werden sollte, zurückgezogen. Mit ?Content-Aware Scaling? ist es möglich, ein Bild unproportional zu skalieren, ohne dass bildwichtige Teile dabei verzerrt werden. Photoshop trennt dabei selbständig Bildteile, die einer Verzerrung vertragen, ohne dass dies auffällt, von solchen, die nicht verzerrt werden dürfen. Bei Bedarf kann mit dem Maskierungswerkzeug nachgeholfen werden, ohne dass dabei sehr sorgfältig gearbeitet werden muss. So ist es auch möglich, störende Bildelemente gezielt herauszurechnen. Auf diese Weise kann man beispielsweise ein Bild vom Querformat ins Hochformat bringen und dabei alle wichtigen Teile erhalten, auch wenn diese am rechten und linken Bildrand liegen. Weiter gibt es neue Funktionen für automatisches Ausrichten und automatische Überblendung. So kann etwa aus mehreren Bildern mit unterschiedlicher Schärfeebene ein Ergebnis mit großer Schärfentiefe erzeugt werden. Auch 360 Grad-Panoramen mit nahtlosen Übergängen bei Farben und Schattierungen sind möglich.
Im Bereich der Programmoberfläche gibt es neben individuell anpassbaren Paletten jetzt die Möglichkeit, über Tabs zwischen mehreren geöffneten Bildern zu wechseln. Zudem können die Bilder per Klick in verschiedenen Varianten zueinander angeordnet werden. Das neue Rotationswerkzeug für ein stufenloses Drehen der Arbeitsfläche ermöglicht es, eine Bildansicht verlustfrei zu drehen und aus jedem Winkel zu bearbeiten. Neu ist auch die ?Adjustments?-Palette, über die alle Ebeneneffekte gesteuert werden können. Parameter wie Farbton, Sättigung oder Gradation lassen sich durch Klicken in einen bestimmten Farbton und ziehen in eine Richtung verändern, eine Technik, die an die U-Point-Steuerung der Nik-Plugins erinnert. Auch die Größe und Randschärfe von Werkzeugspitzen lässt sich jetzt an Ort und Stelle durch Ziehen mit der Maus einstellen. Das erspart es dem Anwender, immer wieder in die Voreinstellungspalette zu wechseln. Auch die neue ?Mask?-Palette ist eine Erleichterung. Mit ihr lassen sich wichtige Parameter von Masken wie Transparenz, Randschärfe und Farbbereich steuern.
Die neue Version der Bridge bietet eine schnellere und bequemere Suche, Vorschau und Verwaltung von Bildern. Dies beginnt beim schnelleren Öffnen und setzt sich bei der zügigen Übertragung von Bildern nach Photoshop CS4 fort. Die neue pfadbasierte Navigation und Schaltflächen für die Auswahl des Arbeitsbereichs am oberen Ende des Bridge-Fensters sollen dabei helfen, für jede Aufgabe sofort zur richtigen Bildschirmanzeige zu wechseln. Des Weiteren enthält Bridge CS4 neue Kamera-Importbefehle, eine visuelle Ordner-Navigation und eine Karussell-Ansicht für das Auswählen größerer Bildergruppen.
Photoshop CS4 Extended umfasst den gesamten Funktionsumfang von Photoshop CS4. Darüber hinaus lassen sich mit der Software 3D-Bilder einfacher als bisher bearbeiten. Anwender können direkt auf 3D-Modellen und -Oberflächen zeichnen, 2D-Dateien um 3D-Bilder fließen lassen und 3D-Objekte animieren. Die 3D-Engine wurde von Grund auf neu erstellt und ermöglicht es, Eigenschaften wie Licht zu bearbeiten und noch realistischere Renderings mit der neuen Raytracing-Engine zu erstellen. Video-Profis haben die Möglichkeit, jedes beliebige 3D-Objekt in eine Video-Display-Zone umzuwandeln und 3D-Objekte und Eigenschaften einfach zu animieren. Darüber hinaus wird die Bearbeitung von Bewegtbildern durch noch einfachere Tastenkombinationen erleichtert. Anwender aus Medizin und Gesundheitswesen können mehrere medizinische Bildscans (DICOM-Bildstapel) zu einem Bild rendern, welches von allen Winkeln angesehen werden kann.
Adobe Photoshop CS4 und Photoshop CS4 Extended für Mac OS X auf Intel- und PowerPC-basierten Systemen und für Windows XP und Windows Vista werden auf Deutsch voraussichtlich ab Dezember 2008 im Fachhandel sowie im Adobe Store erhältlich sein. Photoshop CS4 wird voraussichtlich 849 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer) kosten, Photoshop CS4 Extended 1.249 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer). Detaillierte Informationen zu den Funktionen, Upgrade-Richtlinien und Preisen finden Sie auf den Internetseiten von  Ulrich-Media.

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Johannes Wilwerding

Johannes Wilwerding hat bereits Mitte der Achziger Jahre und damit vor dem Siegeszug von Photoshop & Co. Erfahrungen in der Digitalisierung von Fotos und in der elektronischen Bildverarbeitung gesammelt. Seit 2001 ist er freiberuflicher Mediengestalter und seit 2005 tätig für das DOCMA-Magazin.

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