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Zeit-Blende-ISO

Im ersten Moment erinnert dieses Buch von Harold Davis, das sich explzit an Digitalfotografen richtet, an die „Zurück-zu-den-Wurzeln“-Rufe der analogen Fine-Art-Fraktion. Hier geht es ausschließlich um die perfekte Belichtung, 160 wunderschön bebilderte Seiten lang.

Im ersten Moment erinnert dieses Buch von Harold Davis, das sich explzit an Digitalfotografen richtet, an die "Zurück-zu-den-Wurzeln"-Rufe der analogen Fine-Art-Fraktion. Hier geht es ausschließlich um die perfekte Belichtung, 160 wunderschön bebilderte Seiten lang. Hochkonzentriert widmet sich der Autor der Essenz der Fotografie, dem bewusst gesteuerten Verhältnis von Blende, Zeit und Empfindlichkeit. Ein Handwerkszeug, das nicht unbedingt in unsere Zeit passen will, wo rasend schnell arbeitende Mikroprozessoren ihrem Besitzer fast alle diesbezüglichen Entscheidungen abnehmen. Davis zeigt jedoch sehr deutlich, wie wichtig die Kontrolle dieser Parameter ist und dass man sie mit einer digitalen Kamera noch viel weitreichender kontrollieren kann als mit einer analogen, die naturgemäß keine ISO-Flexibilität bietet. Selbst der Profi meint heute, kleine oder auch größere Belichtungsfehler mit Photoshop rückstandslos entfernen zu können. Die Raw-Fraktion sieht sich hier sogar im Bereich um zwei Blenden von einer präzisen Messung befreit. Das ist natürlich Unsinn. Was nicht korrekt belichtet wurde ist auch nicht detailliert auf dem Bild. Bildbearbeitungstechniken dieser Art manchen schlechte Bilder erträglich, aber eigentlich geht es doch darum, gute Bilder noch besser zu machen. Davis zeigt wie das geht, zeigt worauf man achten muss und zeigt ganz nebenbei auch, wie man sich eine Menge Postproduktion in Photoshop erspart. Wer schon länger fotografiert und etwas Erfahrung mitbringt, wir nicht ganz zu urnecht fragen, warum man nur für die Belichtungermittlung so viel Buch braucht. Die Antwort ist einfach: Zwar kann man das auch alles selbst in relativ einfachen Experimenten selbst herausfinden, doch verflacht man die Lernkurve bis zur sicheren manuellen Belichtung erheblich, wenn man mit einem solchen Buch in der Hand die gezeigten Experimente nachempfindet.    
Licht und Belichtung für Digitalfotografen
von Harold Davis
Gebunden, 176 Seiten
O’Reilly, 2008
24,90 Euro
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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