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Surreale Anregungen

Nicht nur, aber auch für die Teinehmer des DOCMA-Awards sind die Bilder dieses Buches anregend.

Mein Erstaunen war nicht gering, als ich das Buch Barry Huggins und Ian Probert in die Hände bekam. Auf fast 200 Seiten stellen die beiden Digitalfoto-Artisten viele spannende Projekte vor, in denen es meist um ein mir wohlbekanntes Thema geht: Um Mischwesen.
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, wir hätten das Buch als außerdocmatische Inspirationsquelle für unsere Award-Teilnehmer bei Markt + Technik in Auftrag gegeben. Haben wir aber nicht, war alles nur Zufall. Ehrlich. Das merkt man schon an den Projekt-Erklärungen. Wir wären da weit ausführlicher gewesen. Doch auch aus den recht knappen Making ofs lässt sich viel lernen, was hilft, beim diesjährigen Award auf dem Siegertreppchen zu stehen und einen der wertvollen Preise mitzunehmen.
Doch kommen wir zurück zum Buch und zu seinen Hintergründen: Es ist anzunehmen, dass irgendwo da oben Leute wie Salvador Dalí, Luis Buñuel und Man Ray ziemlich neidisch auf uns herunter schauen. Diese drei berühmten Pioniere der surrealistischen Malerei, Fotografie und des surrealistischen Films wären von den heutigen Möglichkeiten echt beeindruckt gewesen. Als spiritueller Vater der surrealen Fotografie wäre besonders Man Ray von der Freiheit, der Flexibilität und den unbegrenzten Möglichkeiten der digitalen Technik begeistert gewesen.

Zur Zeit von Man Ray war natürlich alles noch etwas anders. Seine surrealen Bilder waren das Ergebnis eines hervorragenden künstlerischen Auges und eines großartigen Verstandes, mit denen er Fantasievolles vom Weltlichen trennen konnte. Auch seine Bilder waren das Ergebnis harter Arbeit. 1920 musste der Fotograf seine Ärmel hochkrempeln und sich die Finger schmutzig machen, seine Chemikalien zusammenrühren, die Bilder auf einem einfachen Vergrößerer zusammensetzen, sie zum Trocknen aufhängen und Stunden auf die Ergebnisse warten. Und trotz der begrenzten Möglichkeiten sind die Bilder von Man Ray brillant.

Die Bilder von Man Ray prägten den Begriff »surreal«, ein Wort, das Bilder oder Objekte beschreibt, die bizarr oder nichtreal sind. Heutzutage begegnet uns der Surrealismus in fast jeder Lebenslage: in der Fernsehwerbung, in Filmen, auf Produktverpackungen und natürlich in der Fotografie. Surreale Bilder sind Bestandteil unseres Lebens und somit ziemlich normal für uns. Die meisten surrealen Bilder, die uns im Alltag begegnen, wurden mithilfe digitaler Techniken erstellt.

In diesem Buch finden Sie viele eindrucksvole Bilder auf diesem Gebiet. Sie lernen die Techniken kennen, mit denen solche Arbeiten erzeugt werden. Dieses Buch versteht sich nicht als Handbuch, es gehört aber auch nicht auf den Kaffeetisch. Es ist vielmehr die Reise in die Gedanken der Leute, die solche digitalen Kunstwerke erschaffen und gibt Ihnen konkrete Anleitung, wie Sie selbst zu solchen Ergebnissen kommen.
Digital fotografieren, Bd.5 : Surreal
von Barry Huggins, Ian Probert
Broschiert – Markt und Technik
Erscheinungsdatum: Juni 2005
EUR 29,95
PDF-Download: Inhaltsverzeichnis
PDF-Download: 28-seitiges Probekapitel
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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