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Photoshop CS2 ein zweites Nachschlagewerk

Das neue Photoshop CS2-Praxisbuch zum Lernen und Nachschlagen von Sibylle Mühlke im Vergleich mit dem Photoshop-Kompendium von Heico Neumeyer.

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940 Seiten, 2,2 Kilo und 6,5 Zentimeter Dicke, das sind die Eckdaten des neuen „Paxisbuchs zum Lernen und Nachschlagen“ von Sybille Mühlke. Solche Bücher, die mit dem Anspruch antreten, ihrem Leser wirklich alles über Photoshop beibringen zu wollen, gab es vor einigen Jahren noch en masse. Sie alle kamen zu zwei, drei oder maximal vier Versionen heraus, lieferten sich einen heftigen Preiskampf und verschwanden dann nach und nach wieder stillschweigend vom (deutschen) Markt, weil zu wenig Photoshopper so viel lesen wollten und das schon gar nicht regelmäßig. Den Wunsch nach wenig Lesestoff haben auch die Leute von Adobe erkannt und daraus den Schluss gezogen, kurzerhand seit zwei Versionen keine Handbücher mehr mitzuliefern. Um dieses Manko auszugleichen gab es in Deutschland lange Zeit nur noch das Photoshop-Kompendium von Heico Neumeyer, das auch in der Ziegelstein-Kampfklasse antritt. Es erscheint seit Photoshop 3, ist 2,4 Kilo schwer, bietet 1040 Seiten und verfügt über sowohl dünneres als auch hochwertigeres Papier, so dass es nur 5,5 Dicken-Zentimeter unters Lineal bringt. Auch wenn Mühlkes Werk (ein Buch muss man bei einem solchem Umfang einfach schon aus Respekt vor dem Durchhaltevermögen des Autors so nennen) 10 Euro günstiger ist als die Konkurrenz, wollen wir es auf gleicher Augenhöhe beurteilen. Schließlich ist der Versuch des Galileo-Verlags an einem von ihm bisher unerschlossenen Marksegment teilzuhaben, unübersehbar. Beim ersten Durchblättern fällt auf, dass Mühlkes Bebilderung deutlich hausbackener daherkommt und beim Betrachter weniger Lust weckt, sich mit den Themen zu beschäftigen. Zu der etwas billig wirkenden Optik trägt sicher auch der dem schlechten Papier geschuldete matschige Druck bei.
Stichprobenartige Vergleiche von einzelnen Themen und Stichworten fallen im Zweifel auch zugunsten von Neumeyer aus. Während die Ausführlichkeit tendenziell gleichauf liegt (wobei das Mühlke Layout sparsamer mit Text umgeht), spielt Neumeyer als Autor seine langjährige Erfahrung aus, indem er an jeder Ecke einen Tipp parat hält und dem Leser so insgesamt mehr Praxisnähe vermittelt. Hinzu kommt, dass man bei Themen wie Schärfen im Neumeyer-Buch deutlichere Unterschiede in den Bildbeispielen sehen kann.    
Kurz, man darf sich fragen, warum ein renommierter Verlag wie Galileo ein schlechteres Me-Too-Produkt auf den Markt wirft, statt neue Konzepte zu entwickeln, die dem Lerner das Leben leichter machen. Bei dem Handbuch von Sybille Mühlke gibt es inhaltlich und optisch solide Hausmannskost, die man aber für etwas mehr Geld in besserer Qualität bekommt. Etwas punkten kann das Buch dagegen bei der Zusatz-Ausstattung: Hier bieten beide Bücher eine DVD-ROM mit Tryout-Versionen, drei Stunden Lehr-Video-Material (von anderen Autoren)und mit Beispielbildern. Bei Mühlke sind deutlich mehr Bilder zum Nachmachen enthalten, die Videos machen einen professionelleren Eindruck und die DVD verfügt zusätzlich über 16 Free- und Shareware Plug-ins. Weiterhin enthält das Buch eine sehr praktische Referenz-Karte mit Tastenkürzeln, die dank wasserabweisender Oberflächenbeschichtung auch an chaotischen Arbeitsplätzen eine gute Überlebenschance hat.
Inhaltlich wird man mit Sibylle Mühlkes Nachschlagewerk zu Photoshop ordentlich bedient und kann gegenüber dem ansprechenderen Konkurrenzwerk von Heico Neumeyer 10 Euro sparen. Mehr Spaß macht es aber keinesfalls und in manchen Detailfragen hinterlässt der „Neumeyer“ einen kompetenteren Eindruck.
Adobe Photoshop CS2 ? Das Praxisbuch zum Lernen und Nachschlagen
Sibylle Mühlke
Gebundene Ausgabe, 940 Seiten
komplett in Farbe, mit DVD und Referenzkarte
Galileo Press, Oktober 2005
49,90 Euro

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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