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Photoshop als Layout-Tool

Scott Kelby liefert in seinem Buch „Photoshop Classic Effects“ vor allem Rezepte für layoutorientierte Anwendungen.

Scott Kelbys Buch Photoshop Classic Effects führt den deutschen Leser mit seinem englischen Originaltitel ein wenig in die Irre. Hier geht es nicht um Antworten auf die klassischen Fragen nach beliebten Dunkelkammer-Effekten oder um die typischen  Spielereien mit Filterwerkzeugen. Im Vordergrund stehen eher layoutorientierte Anwendungen. Also Montagen, wie man sie aus dem Fernsehen, aus Anzeigen, Magazinen oder von Webseiten kennt. Kelby nenn das ?erprobte Techniken, die das tägliche Brot für viele professionelle Fotografen und Designer sind?. Keine schrägen Sachen, sondern Rezepte, die man immer braucht, wonach Ihre Kunden fragen und erwarten, dass sich ein Grafik-Profi damit auskennt. Erklärt werden sie Schritt für Schritt, von Anfang bis zum Ende, zeigt er wie ganze Projekte aufgebaut werden. Inhaltlich geht es neben klassischer Bildoptimierung vor allem um Text-Effekte und darum, die aus der Werbung bekannten Text-Bild-Kombinationen wirkungsvoll einzusetzen. Fast nebenbei zeigt Kelby eine große Zahl an Tricks, mit denen Profis ihre Arbeit beschleunigen. Um eine Kochrezeptbuch-Metapher zu verwenden: Man lernt hier nicht nur die Zutaten und die Grundgerichte kennen, sondern auch, wie aufeinander abgestimmte Menüs zu Stande kommen.
Was den Band von anderen seiner Art unterscheidet sind vor allem zwei Formalien. Zum einen bedient er sich eines sehr lockeren Stils, der ? käme er von einem deutschen Autor ? eher Befremden als Begeisterung auslösen würde. Zum andern sind die Workshops in sich recht redundant. Viele Grundtechniken werden immer wieder in neuen Zusammenhängen erklärt. Das hat Vor- und Nachteile. Profitieren können davon selektiv vorgehende Leser, die sich gelegentlich den einen oder anderen Workshop zum Nachbauen vornehmen. Wer dagegen solche Bücher vom Anfang bis zum Ende durcharbeitet, erhält leicht den Eindruck, dass man einige der 350 Seiten Seiten hätte einsparen können.
Für einen Grafiker, der in einer Agentur arbeitet, ist Kelbys Buch ein gutgemachtes Nachschlagewerk, das ihm hilft, seine Arbeit zu verbessern und zu beschleunigen. Stark fotografisch orientierte Anwender finden allerlei Anregungen, aber wenig konkrete Hilfen für ihre tägliche Praxis.
Photoshop Classic Effects
Scott Kelby
Taschenbuch, 358 Seiten
Addison-Wesley, München (Dez. 2004)
EUR 49,95
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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