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Fotografierte Menschen

Cora und Georg Banek haben ein Buch geschrieben, mit dem man die Porträtfotografie von der Pike auf erlernen kann.

Das zweifelsohne beliebteste Fotomotiv sind Menschen. Um sie abzulichten, werden Millionen von Kameras angeschafft. Und dann wird geknipst: In jeder Lebenslage, zu jedem Anlass. Männlein, Weiblein, Kinder, Paare, Gruppen, drinnen, draußen, im Urlaub, mit oder ohne Bekleidung ? die Variationsvielfalt kennt kaum Grenzen.
Doch Menschen zum Haus- und Familiengebrauch zu fotografieren oder Menschen zu portraitieren, sind zwei Paar Schuhe. Menschen knipsen ist fast voraussetzungsfrei, ausdrucksstarke Portraits jenseits des Schnappschusses anzufertigen, erfordert dagegen Zeit, Erfahrung und vor allem Auseinandersetzung.
Cora und Georg Banek haben ein Buch geschrieben, mit dem man lernen kann, wie es geht. Von der Pike auf unter Berücksichtigung fast jedes Aspekts, mit dem man als Fotograf auf kurz oder lang konfrontiert wird.     
Im Gegensatz zu vielen anderen Fotoschulen zu diesem Motivthema gibt es hier nicht nur Bilder und mehr oder minder hilfreiche Hinweise zu deren Entstehen. Nein, beim Buch der Baneks gewinnt man den Eindruck, man hätte es mit einer nicht nur umfassenden, sondern in der Fülle und Breite fast schon ein wenig wissenschaftlich anmutenden Bearbeitung dieses Themas zu tun. Alle Aspekte des Fotografierens sind behandelt: Vom Zwang des Fotografen kritikfähig zu sein, damit er sich weiter entwickeln kann, über die rechtlichen Aspekte, die Fototheorie, die Portraittypen, den Bildaufbau, die Lichtfarben und die Lichtführung, die Fototechnik, die Nachbearbeitung, die Themenstellungen und zum Schluss krönend sechs Anwendungsbeispiele, die konzeptionelles Vorgehen in der Praxis zeigen. All das und vieles mehr wird nicht nur angesprochen sondern im wahrsten Sinne abgearbeitet.
Wer diese Informationen beherzigt, kann eigentlich schon keine schlechten Portraits mehr machen. Leider werden die Bilder dann aber auch nicht unbedingt zum niederknien eindrucksvoll, wie etwa 95 Prozent der Fotos in diesem Buch belegen. Sie sind handwerklich sauber und der Themenstellung entsprechend in Ordnung, mehr aber nicht. Das Quentchen, durch das sich ein ordentliches Portrait von einem wirklich guten unterschiedet, lernt man vielleicht nach der Lektüre beim Selbermachen. Dann, wenn man die vermittelten Regeln soweit verinnerlicht hat, dass man sie gekonnt brechen kann. Vielleicht lässt sich dieses „Mehr“ aber auch gar nicht erlernen. Das herauszufinden bleibt jedem selbst anheim gestellt. Für alle, die dabei aber nicht nur blind herum experimentieren wollen, ist die Anschaffung dieses Grundlagenwerkes obligatorisch.
Digitale Fotopraxis – Menschen und Portrait.
Inklusive Nachbearbeitung in Photoshop
Cora Banek, Georg Banek
Gebundene Ausgabe: 350 Seiten
Galileo Press
EUR 39,90
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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