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Beruf: Fotograf

Der Autor erzählt Geschichten aus dem Alltag eines erfahrenen Profi-Fotografen und gibt dazu eine Menge technischer Tipps zum Selbermachen.

Die meisten Fotobücher drehen sich darum, dass jemand in irgendeiner Form besonders gute Fotos gemacht hat und diese nun einem breiten Publikum vorführt. Einige wenige andere erklären dabei auch noch, wie diese Bilder entstanden sind oder erläutern worauf man achten muss, wenn man solche (oder zumindest ähnlich gute) Bilder selbst machen möchte.
Gert Wagners „Beruf: Fotograf“ verfolgt einen anderen Ansatz. Der Autor erzählt Geschichten aus dem Alltag eines Profi-Fotografen, der seit vielen Jahren erfolgreich im Geschäft ist, und gibt dazu eine Menge technischer Tipps zum Selbermachen. Seine Bildbeispiele dienen vornehmlich als Anschauungsmaterial für die erzählten Geschichten. Der Leser findet hier nicht nur unterhaltsame Anekdoten, sondern lernt neben fachlichen Hintergründen viel über das Wesen und die Abläufe in der Berufsfotografie. Als fotografischer Autodidakt wurde Wagner im Laufe der letzten zwanzig Jahre von so ziemlich allen Magazine mit hohen ästhetischen Anspruch unter Vertrag genommen. Darunter Geo, Stern, Merian, Sports, Zeit Magazin oder Feinschmecker. Parallel dazu hat er aber auch für viele großen Marken wie Lufthansa, Ford, Camel, Telekom, Deutsche Bahn oder Marlboro gearbeitet und Motive für deren Werbung geliefert. Ein Profi also, der wirklich etwas zu erzählen hat, und dies auf über 200 Seiten in fesselnder, kurzweiliger und dabei doch höchst informativer Weise tut.
Dennoch eignet sich das Buch nicht unbedingt als Empfehlung für Jugendliche, die von Fotografenberuf träumen, denn so funktioniert die Branche heute nicht mehr. An vielen Stellen hat man den Eindruck, in einer Art Geschichtsbuch zu stöbern. Die Berufswelt, die hier beschrieben wird, ist die der siebziger, achtziger und vielleicht auch noch der neunziger Jahre. Eine Zeit, in der Photoshop noch nicht erfunden war und man Bilder gemacht hat, die mehr oder minder auch so gedruckt werden mussten, wie sie belichtet worden sind. Also ohne Stempelretusche, ohne differenzierte Farblooks, ohne Montageelemente, ohne nachträgliche Ausleuchtung ? ganz analog eben. Diese Produktionsumstände sind auch an der Bildqualität vieler Beispiele deutlich zu erkennen. Sie leben vom Einsatz des Fotografen und nicht von den Tricks der Postproduktion, aber vielleicht ist es genau das, was dieses Buch so wertvoll macht.
Beruf: Fotograf ? Ein Profi erzählt, was dahinter steckt
Gert Wagner
Gebundene Ausgabe, 228 Seiten
Gert-Wagner-Verlag
EUR 46,00
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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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