Blog

Zur Lage der DOCMAtischen Situation

Unser alter Verlag ist insolvent, aber wir führen DOCMA weiter. Was bleibt und was sich ändert, erfahren Sie hier.

Nun hat die Wirtschaftskrise schließlich auch unsere Zeitschrift noch erwischt. Der Verlag, der sich für uns jahrelang um Druck, Anzeigen, Vertrieb und das ganze bürokratische Zeug gekümmert hat, auf das wir keine Lust hatten, ist in die Insolvenz gegangen. Die Düsseldorfer VVA existierte seit über 100 Jahren; da erwartet man so etwas nicht unbedingt.
Sie als Abonnenten und Leser/innen unseres Heftes sind von dieser Entwicklung nicht betroffen. Das Heft erscheint weiter wie bisher. Besser noch: Wir stehen jetzt vollständig auf eigenen Füßen und treffen alle Entscheidungen allein und unabhängig.
Nur für uns selbst ist diese Entwicklung leider weniger erfreulich. Der Verlag hat uns zum Schluss nicht nur unsere Honorare nicht mehr gezahlt, sondern bis zur Insolvenzanmeldung eifrig Ihre Zahlungen für die Abonnements eingezogen. Mit dem Pleite-Stichtag war das gesamte Geld ? eigentlich Anzahlungen auf künftig zu liefernde Hefte ? weg. (Offiziell ist diese sechsstellige Summe Teil der Insolvenzmasse, aber das kommt praktisch auf dasselbe raus.)
Damit Sie Ihre Abo-Hefte trotzdem weiterhin erhalten, bleibt uns letztlich nur ein Weg: Wir ? mein Kollege Christoph Künne und ich ? verzichten etwa für ein Jahr auf unser Honorar. Aus den laufenden Einnahmen (Heftverkäufe im Einzelhandel und Anzeigenwerbung) können wir Druck, Vertrieb, freie Mitarbeiter und Autoren sowie den ganzen Verwaltungskram bezahlen. Abo-Einnahmen legen wir ordentlich als Anzahlungen zurück. Für Sie ändert sich also gar nichts.
Ärgerlich ist, dass uns das schon zum zweiten Mal passiert. Der Verlag, mit dem wir das allererste Heft sehr erfolgreich produzierten, hatte sich damals ebenfalls übernommen und ließ uns unbezahlt im Regen stehen.
Na bitte: Praktizierte Wirtschaftsethik
Während sich die Banker von Geldinstituten, die wir alle mit unseren Steuergeldern vor dem selbstverschuldeten Untergang retten müssen, schon wieder die Taschen mit Millionensummen vollstopfen, ­werden wir eine Weile versuchen, mit Gespartem über die Runden zu kommen. Uns ist es wichtiger, dass Ihnen DOCMA weiterhin hilfreiche Ratschläge und Inspirationen ­liefern kann und dass unsere Abonnenten die von ihnen bezahlten Ausgaben auch wirklich erhalten. (Ein Gesprächspartner auf der Photo­kina nannte das kaufmännisch unsinnig ? aber ein schönes Beispiel praktizierter Wirtschafts­ethik. Der Begriff wäre mir nicht eingefallen, klingt aber gut.)
Das vorausgehende Heft war eine Art Übergangskonstruktion; dieses produzieren wir nun vollständig in eigener Regie. Wir mussten eine neue Druckerei finden, Dienstleister für Anzeigenakquisition, Vertrieb, Web und Abo-Verwaltung. Es sollte nun wieder alles funktionieren. Falls es trotzdem, insbesondere bei den Abos, kurz nach dem Wechsel noch zu vereinzelten Problemen kommen sollte: Haben Sie bitte Geduld mit uns! Bislang konnten wir noch alles klären.
Ich habe das nicht geschrieben, um mich bei Ihnen auszuheulen, sondern damit Sie erfahren, wie es bei DOCMA derzeit aussieht. Die Zukunft ist gesichert und nach unserer Eigenständigkeit sogar vielversprechender als je zuvor. In ein paar Monaten werde ich mir morgens wieder die volle Portion ­Müsli in den ­Frühstücksteller schütten können (schluchz!, schnief!). Sollten Sie jetzt vom Mitleid geschüttelt zum Papiertaschentuch greifen:
Als regelmäßige DOCMA-Leser/innen könnten Sie ja mal darüber nachdenken, ob Sie auf ein Abo umsteigen. Das spart Ihnen rund 10 Euro im Jahr (Auszubildenden sogar noch mehr) und erleichtert uns die Zukunftsplanung.
Die E-Mail-Adresse für entsprechende Bestellungen ist [email protected], die Abo-Telefonnummer (0)30 – 61 10 52 806.
Damit wir für Sie genau die Heftinhalte zusammenstellen können, die Ihnen wichtig sind und wirklich weiterhelfen, möchten wir Sie außerdem bitten, sich an einer ­Umfrage zu beteiligen. Nähere Angaben dazu finden Sie im aktuellen Heft.
Sie ist nicht so lang wie unsere früheren und bezieht sich vor allem auf erwünschte Schwerpunktthemen: Bildopti­mierung, Montage, Fotopraxis, Grafik Design. Unsere eigenen Vorlieben kennen wir ? aber es geht um Ihre! Schließlich machen wir das Heft für Sie.
Unter den Teilnehmern der Umfrage verlosen wir bis zum 10. November 2011 drei Freikarten für die Photoshop-Convention im Wert von je 590 Euro.

Zeig mehr

Doc Baumann

Doc Baumann befasst sich vor allem mit Montagen (und ihrer Kritik) sowie mit der Entlarvung von Bildfälschungen, außerdem mit digitalen grafischen und malerischen Arbeitstechniken. Der in den Medien immer wieder als „Photoshop-Papst“ Titulierte widmet sich seit 1984 der digitalen Bildbearbeitung und schreibt seit 1988 darüber.

Ähnliche Artikel

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Das könnte Dich interessieren
Close
Back to top button