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Objektiv-Reportage: Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro

Museen, speziell technische, naturkundliche und solche für Sammelobjekte, sind ein fotografisches Eldorado, wo das Objektiv Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro seinen Einsatz hat. Hier bekommt man oftmals beleuchtungstechnisch gut inszenierte Objekte von ungewöhnlichem Äußeren vors Objektiv, die sonst selten oder gar nicht zugänglich sind.

Meine erste Begegnung mit dem Museum als Foto-Spielplatz ergab sich eher zufällig. Normalerweise besuche ich vornehmlich Fotoausstellungen oder Gemäldegalerien, also Orte, an denen fotografierende Besucher eher unangenehm auffallen. Als ich aber einmal an einer Kasse eines Stadtmuseums stand, fragte mich die freundliche Ticketverkäuferin, ob ich auch eine Fotoerlaubnis erwerben wollte. Ich sagte ohne langes Nachdenken „Ja“ und eröffnete mir damit einen bis dahin unvermuteten Kosmos fotografischer Entdeckungen.

_MG_5072: Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro

Die hier gezeigte Art der Museumsfotografie ist eher nicht geeignet, um konkrete, geplante Bildprojekte umzusetzen. Sie ähnelt stattdessen einem Entdeckungsspaziergang, bei dem man mal mit mehr, mal mit wenig Ausbeute nach Hause kommt. Das, was man fotografiert, hat meistens ausschließlich ästhetische Reize. Eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung ist kaum möglich, da immer etwas im Weg steht, im Hintergrund zu sehen ist, oder die Beleuchtung unpassend reflektiert. Zudem sind viele Ausstellungstücke – besonders wenn sie klein sind und hinter Glas präsentiert werden – nur sehr schwer zu fotografieren. Je größer die Exponate, desto einfacher wird es oftmals. Große Objekte – wie die hier gezeigten Autos – haben den Vorzug, dass man sich auf bildfüllende Details konzentrieren kann. Hat man sich einmal damit abgefunden, macht die inhaltsbefreite Suche nach Details, Strukturen, Effekten und Abstraktionen einen Heidenspaß. Besonders, wenn man hinterher in Lightroom oder Photoshop die Bild-Stimmungen herausarbeitet und Störendes entfernt.

Das Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro im Einsatz

Als Objektiv bevorzuge ich für solche Streifzüge ein Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro. Das ist zwar kein „richtiges“ Makro (die haben eine Mindestvergrößerung von 1:2, besser noch 1:1), es lässt aber mit einem Abbildungsmaßstab von etwa 1:3 bei einem Vollformatchip meist genug Nähe zu. Durch die brennweitenbedingte Verzerrung im Nahbereich und die Möglichkeit des offenblendigen Arbeitens entstehen ohne großes Zutun sehr charmante Bilder der Objekte.

Leider ist das Objektiv Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro nicht mehr im Handel erhältlich und ich habe inzwischen nur noch wenig Hoffnung, dass es einmal einen derart makrotauglichen Weitwinkel-Nachfolger von Sigma oder eine echte Alternative von anderen Herstellern geben wird. Das ist schade, zumal sich die optische Qualität dieser Linse eher an den Rahmenbedingungen der Analogfotografie orientiert und ich es daher am liebsten nur mit weniger hoch auflösenden Kameras wie der Canon 5D nutze.


Technische Angaben zum Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro


Objektiv: Sigma 24 mm F1,8 EX DG Makro
Kamera: Canon EOS 5D


Weitere Bilder von Museumsexponaten mit 24 mm Brennweite


 

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen sehr interessanten Erfahrungsbericht zum 24 mm f1.8 von Sigma!

    Wobei ich gestehen muss, dass ich von diesem Hersteller und mit dieser Festbrennweite nur das 24 mm f1.4 Art gekannt hatte.

    Gibt es abgesehen von bei der Blendengröße bzw. Lichtstärke andere Unterschiede zwischen den beiden Objektiven?

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