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Gerüchteküche: Vollformat-DSLR mit 46-Megapixel-Auflösung

Die Vorzeichen verdichten sich: Demnächst wird Canon eine neue Kamera mit Mittelformat-Auflösung vorstellen. Christoph Künne hat die Gerüchte zusammengefasst.

Von einer hochauflösenden "Canon 3D" ist schon seit 2005 die Rede, besonders in Foren wie Canonrumors, Northlight-Images oder Canonwatch. Auf der Photokina war davon noch nichts zu sehen und auch auf der PhotoPlus in New York Ende Oktober wurden die Gerüchteköche enttäuscht. Aber es soll nicht mehr lange dauern.
Vermeintliche Fakten Tendenziell gehen die Gerüchte inzwischen in Richtung eines 1D-Profi-Gehäuses, einer angesichts der kleinen Pixel moderaten Maximal-Empfindlichkeit von max 12.800 ISO, vier bis fünf Bildern pro Sekunde Serienbildgeschwindigkeit und einer Auflösung von 46.1 Megapixel bei – und das wäre wirklich sensationell – 16-Bit Farbtiefe.
Reine Spekulationen Uneins ist man sich bei anderen Details wie dem Preis, der Verfügbarkeit und der Namensgebung. Wahrscheinlich ist die Kamera nicht vor Mitte 2013 im Handel, weil die Bildsensoren einer neuen, bislang nicht verfügbaren Serie entstammen sollen. Günstig wird der Spaß sicher auch nicht, man darf ziemlich sicher mit einer Größenordnung deutlich jenseits der 4000 Euro rechnen. Und was den Namen angeht, so ist "3D" angeblich wohl auch eine recht unwahrscheinliche Bezeichnung.
Folgeprobleme Eine Kamera mit so hoher Auflösung auf einem – im Vergleich zum Mittelformat – kleinen Sensor bringt ganz neue Herausforderungen mit sich. Wie schon bei der Nikon D800, werden auch die besten bisher am Markt verfügbaren Objektive der Kleinbild-Kamerahersteller mit den Auflösungsfähigkeiten des Chips überfordert sein. Die logische Konsequenz wären neue, hochauflösende Baureihen. Sigma hat mit Blick auf diesen Zukunftsmarkt bereits eine neue Linie von High-End-Objektiven angekündigt, doch dürften diese in etwa soviel kosten wie die aktuellen Objektive für das digitale Mittelformat, also zwischen 2500 und 5000 Euro.
Fazit Die naheliegende Frage ist: Wer wird sich das (im Normalfall kaum sichtbare) Mehr an Auflösung so teuer erkaufen wollen? Vielleicht bisherige Mittelformat-Fotografen, die flexibler arbeiten möchten. Vielleicht eine relativ kleine Gruppe von Edelamateuren.
Das Gros der anspruchsvollen und der professionellen Fotografen dürfte dagegen auch weiterhin mit 15-25 Megapixeln mehr als gut bedient sein. Zumindest wenn man sachlich bleibt. Aber das ist ja bei den Technikverliebten keine im Übermaß ausgeprägte Tugend.

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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