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Episode 1 – Die Einrichtung

Wer über Drucker schreiben wil, muss auch selber drucken ? um das Thema zu vertiefen, haben wir die Redaktion jetzt mit einem großen 12-Farb-Gerät ausgestattet.

Prolog:
DOCMA versteht sich bisher in erster Linie als Magazin für Fotografiker, also für all diejenigen die fotografische und/oder grafische Bearbeitungen mit Photoshop vornehmen. Wir haben uns seit Gründung des Hefts hauptsächlich damit befasst, die Arbeit im Programm Photoshop zu begleiten und dabei alle Hardwarethemen weitestgehend ausgeklammert. Allerdings fragen unsere Leser immer stärker nach Informationen über das Drucken, das damit verbundene Farbmanagement und die vielfältigen Möglichkeiten, Drucke auf den unterschiedlichsten Papieren und Folien auszugeben. Man hat fast den Eindruck, sie merken, dass Bilder auf dem Monitor nur ein Zwischenschritt und nicht das Endergebnis sind.
Als ich letztes Jahr meine Canon 10D gegen eine 5D vom selben Hersteller eingetauscht habe, ging es mir ähnlich. Was der Chip liefert, sind großartige Bilder zum Daniederknien. Die wirken aber erst richtig, wenn sie auch großartig ausgedruckt werden. Vorsichtige Tests auf kleinen Tintenstrahldruckern erhöhten bereits den Blutdruck und gaben mir einen Vorgeschmack auf damit verbundene Sinnesfreuden.
Da man aber als Fachjournalist über solche Themen nur sinnvoll schreiben kann, wenn man den Umgang mit diesen Gerätschaften auch auslebt, will ich fürs erste in diesem Blog über die Erfahrungen beim Einstieg ins Thema berichten und mich auf die Suche nach Fragen begeben, die später dann im DOCMA-Heft in Workshop-Form aufbereitet behandelt werden.  
Die Entscheidung zum Kauf eines ?richtigen? Druckers kam letztes Silvester beim Sektanstoßen: Groß kann gar nicht groß genug sein, dachte ich mir, und beschloss einen der neuen HP-Drucker aus der der Z-Serie anzuschaffen. Also Augen zu und durch: 24 Zoll, 11 Farben und ?Gloss Enhancer? (laut HP zwölf Farben ? die Rechtsabteilung hat gesagt, damit dürften sie werben) über den Preis wollen wir hier nicht reden und deswegen auch nicht die Frage erörtern, warum es denn nicht die 44-Zoll Ausführung sein durfte.
Nach langen Verhandlungen ist die Bestellung jetzt vollzogen und wir haben schnell noch den bisher als Lager genutzten Kellerraum für den Drucker renoviert. Das edle Stück soll es ja schön haben und die ohnehin schon knappe Bewegungsfreiheit im Büro nicht noch weiter einschränken.
Unser enges Büro haben wir an dieser Stelle eine wenig virtuell erweitert und ich freue mich, Sie hier zur ersten Episode des öffentlichen Erfahrungsberichts zu den Themen Großformatdruck und FineArt-Fotoprintig zu  begrüßen. Was Sie im folgenden erfahren erhebt keinerlei Anspruch auf Richtig- oder Verallgemeinerbarkeit. Sie werden mit Sicherheit Zeuge von Fehlern, Fehleinschätzungen und hoffentlich auch von aus der Praxis geborenen Lösungsansätzen werden.   
Episode 1: Einrichten
Die Geburtsstunde: Zwei Techniker kommen angereist, das Gerät wird aufgestellt, ans Netz angeschlossen, die Druckköpfe werden justiert, Treiber am Mac installiert und ein Testausdruck aus Photoshop klappt auf Anhieb. Der Z-3100 erkennt das mitgebrachte HP-Papier und druckt es mit dem richtigen Profil aus. Was da rauskommt, ist der reinste Wahnsinn. Groß, bunt, plastisch, ohne Bronzing, farblich sehr nah am Bildschirm, nur so viel größer. Doch halt. Irgendwie wirkt es doppelt so groß wie geplant. Das Rollenmaterial lässt sich im Druckertreiber nicht richtig ansteuern. Die Drucke werden automatisch auf DIN A1 skaliert. Sieht zwar umwerfend aus, ist aber nicht gerade sparsam. Nach Rückfrage stellt sich heraus, dass es keine eingebaute ?Nesting?-Funktion gibt ohne zusätzliche Rip-Software. Photoshop druckt von sich aus auch immer nur ein Bild. Man muss also, um die Druckbreite bei kleineren Formaten ohne Verschnitt auszunutzen, die Bilder in Photoshop geschachtelt vormontieren und dann eigene dazu passende Formate anlegen. Was ist billiger Zeit, Papier oder doch ein Software-Rip?  

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Christoph Künne

Christoph Künne ist Mitbegründer, Chefredakteur und Verleger der DOCMA. Der studierte Kulturwissenschaftler fotografiert leidenschaftlich gerne Porträts und arbeitet seit 1991 mit Photoshop.

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